Saudi-Arabien stoppt The Line: zahlst du am ende mit – 170 km geplant, 2,4 gebaut, 2029 wackelt?

Saudi-Arabien stoppt The Line: zahlst du am ende mit – 170 km geplant, 2,4 gebaut, 2029 wackelt?

Visionen kosten Geld, Geduld und Glück. Wenn Baustellen wachsen, schrumpfen oft Versprechen – und mit ihnen die Geduld der Anleger.

Berichte aus der Schweiz und den USA deuten auf einen harten Kurswechsel bei den Prestigeprojekten in Saudi-Arabien. Teile von neom, darunter the line, sollen pausieren oder deutlich schrumpfen. Führungskräfte wechseln die Baustelle, Zeitpläne geraten ins Rutschen, Budgets ächzen.

Was hinter dem projektstopp steckt

Die Idee klang wie Science-Fiction: eine 170 Kilometer lange, 500 Meter hohe Stadt in der Wüste, ohne Autos, mit erneuerbarer Energie. the line sollte zur Ikone der Vision 2030 werden. Später sickerte durch, dass der erste Bauabschnitt nur 2,4 Kilometer umfassen würde. Nun berichten Medien, dass die Arbeiten ausgesetzt sind. Parallel steht das Luxusresort magna am Roten Meer ebenfalls auf Rot.

170 Kilometer Vision, 500 Meter Höhe – am Ende 2,4 Kilometer im Bau und jetzt eine Pause.

Unter dem Dach von neom bündeln sich mehrere Großvorhaben. Der Fokus verschiebt sich. Zwei Top-Manager von the line arbeiten inzwischen am Projekt trojena, einem Skiresort in den Bergen von Tabuk. Dort sollen 2029 die Asiatischen Winterspiele stattfinden. Das Personal wird neu sortiert: Versetzungen im vierstelligen Bereich, dazu Hunderte Kündigungen. Einzelne Teilprojekte wandern zu privaten Anbietern.

Die rechnung geht nicht mehr auf

Der Kern ist nüchtern: alles wird zu teuer. Material, Logistik, Spezialtechnik, Importlöhne – die Kalkulationen stammen aus Jahren vor hoher Inflation und steigenden Zinsen. Großprojekte mit Hunderte-Milliarden-Etikett verlieren ihren Puffer schnell. Ölgelder federn viel ab, sie sind aber nicht grenzenlos. Wenn Einnahmen schwanken und andere Verpflichtungen laufen, sinkt die Risikotoleranz.

Steigende Baupreise, teure Finanzierung, knappe Fachkräfte: drei Hebel, die jede Mega-Baustelle bremsen.

Hinzu kommt die Komplexität. Eine lineare Stadt verlangt Synchronicität: Fundament, Mobilität, Energie, Wasser, Daten – alles muss gleichzeitig wachsen. Verzögert sich ein Strang, stockt die Kette. Genau hier steigt das Risiko, dass Kostenlawinen losrollen. Projektsteuerer reagieren, indem sie Umfang reduzieren, Abschnitte staffeln und Einnahmequellen vorziehen.

Folgen für sportgroßereignisse

Die Unsicherheiten strahlen in den Sport. Für 2029 steht trojena im Kalender. Laut Branchenkreisen sondieren Funktionäre bereits Alternativen, falls die Arena in den Bergen später fertig wird als geplant. Auch die Fußball-WM 2034 könnte betroffen sein. Ein Stadion war in der line vorgesehen. Wenn der Abschnitt ruht, braucht das Turnier ein anderes Konzept. Zeit ist hier der härteste Gegner.

  • Winterspiele 2029: Backup-Szenarien werden geprüft, Zeitpuffer sinken.
  • WM 2034: Stadionstandort in der line unsicher, Umplanung möglich.
  • Verträge mit Ausrüstern: Lieferketten und Slots für Spezialtechnik sind knapp.
  • Tourismusmarketing: Hochglanz-Renderings müssen Realitätstests bestehen.

Wohin sich neom jetzt bewegt

Die Zeichen stehen auf Verschlankung. Verantwortliche konzentrieren sich auf Module, die schnell Nutzen stiften: Häfen, Logistikhubs, Energieparks, Tourismuskerne mit sofortigem Cashflow. Komplexe, teure Architektur-Statements rücken zurück. Private Partner übernehmen Teilstrecken, staatliche Einheiten behalten Leitplanken und Schlüsselinfrastruktur.

Projekt Ursprüngliche Planung Aktueller Stand laut Berichten Hauptrisiko
the line 170 km, 500 m hoch, autofrei Arbeiten gestoppt, Fokus deutlich kleiner Kosten, Synchronität, Bauzeit
trojena Skiresort, Winterspiele 2029 Ressourcen verlagert, Termin wackelt Fertigstellung, Klima, Logistik
magna Luxusresort am Roten Meer Bau laut Berichten eingestellt Nutzerströme, Rendite

Signal an investoren und lieferketten

Für Baukonzerne, Planer und Technologielieferanten ändert sich die Lage. Verträge werden neu zugeschnitten, Lose neu gebündelt. Wer flexibel ist, kann verschobene Budgets in andere Teilprojekte lenken. Fixe Kapazitäten ohne Ausweichlinie geraten unter Druck. Für Finanzpartner zählt jetzt der Pfad zu Zwischenumsätzen: Hotels, Versorgung, Wartung, statt alles-oder-nichts-Architektur.

Weniger Spektakel, mehr Sequenz: erst nutzen, dann wachsen – so lassen sich Risiken besser dosieren.

Was das für dich bedeutet

Planst du eine Reise zu künftigen Attraktionen, rechne mit Terminverschiebungen. Veranstalter passen Pakete an, Umbuchungen brauchen Vorlauf. Wer Tickets für Großevents ins Auge fasst, sollte auf flexible Konditionen achten. Für Fachkräfte am Bau gilt: Die Nachfrage verlagert sich. Infrastruktur- und Energieprojekte bieten stabilere Aufgaben als ikonische Landmarken.

Hintergrund: warum lineare städte so schwer sind

Lineare Städte versprechen kurze Wege und dichte Nutzung. Das Konzept verlangt aber durchgehende, teure Grundstrukturen: Transitachsen, unterirdische Versorgung, redundante Energie. In der Wüste kommen Klima und Wasser dazu. Entsalzung frisst Energie, Kühlung treibt Lastspitzen. Ohne hochintegrierte Steuerung schaukeln sich Engpässe schnell auf.

Ein realistischer Pfad setzt auf Korridore in Etappen: zunächst fünf bis zehn Kilometer mit voll belastbarer Versorgung, dann Erweiterung entlang der Achse. So wachsen Nachfrage und Angebot im Takt. Digitale Zwillinge helfen, Konflikte vor dem Bauen zu erkennen: Trassen, Schall, Wind, Evakuierungen. Jede Abweichung im Modell spart später Millionen auf der Baustelle.

Risiken und chancen im überblick

Der Projektstopp ist ein Risiko, aber auch eine Pause zur Neujustierung. Wer jetzt priorisiert, kann die robusten Teile retten: Hafencluster mit Wasserstoffproduktion, netznahe Rechenzentren, modulare Hotels. Gleichzeitig bleibt das Reputationsrisiko. Großspurige Ankündigungen treffen auf harte Bauphysik. Glaubwürdigkeit wächst nicht durch Renderings, sondern durch Etappen, die funktionieren, Besucher anziehen und Einnahmen liefern.

Für Sportverbände lohnt sich eine nüchterne Simulation: Welche Meilensteine müssen zwölf, acht und sechs Monate vor einem Event erfüllt sein? Welche Alternativen stehen parat, falls ein Schlüsselbauwerk rutscht? Ein Ampelsystem mit harten Go/No-Go-Kriterien schützt vor teuren Panikentscheidungen. Wer früh umschwenkt, spart Geld und Nerven – bei Athleten, Teams und Fans.

Für die Region könnte ein fokussierter Ansatz sogar Vorteile bringen. Statt flächendeckender Ikonografie entstehen Knotenpunkte mit realer Nachfrage: Tauchziele am Roten Meer, belastbare Güterkorridore, erneuerbare Energie für Industrieparks. Solche Bausteine lassen sich koppeln, skalieren und bei Bedarf exportieren. Das große Bild bleibt, doch der Weg dorthin wird pragmatischer.

2 thoughts on “Saudi-Arabien stoppt The Line: zahlst du am ende mit – 170 km geplant, 2,4 gebaut, 2029 wackelt?”

  1. guillaumephénix6

    170 km promis, 2,4 km posés puis stop: on dirait un scope inversé. Qui paiera au final quand l’inflation, les taux et la logistique explosent? Les investisseurs vont-ils accepter encore un décalage jusque 2029 alors que trojena et magna wackeln déjà?

Leave a Comment

Votre adresse e-mail ne sera pas publiée. Les champs obligatoires sont indiqués avec *