Butter im Öko-Test: 17 von 20 fallen durch – wie sicher ist deine butter von Aldi, Lidl, Kerrygold?

Butter im Öko-Test: 17 von 20 fallen durch – wie sicher ist deine butter von Aldi, Lidl, Kerrygold?

Butter gehört zum Frühstück wie Kaffee und Brötchen. Jetzt rücken Verpackung, Verarbeitung und mögliche Rückstände stärker in den Fokus.

Der aktuelle Blick auf den großen Check von Öko-Test (Ausgabe 12/2022) sorgt für Gesprächsstoff am Küchentisch. Die Spannbreite der Ergebnisse ist groß und betrifft vor allem Handelsmarken, die viele Haushalte täglich kaufen.

Was der große Test zeigte

20 Buttermarken im Labor, 17 davon mit der Bewertung mangelhaft oder ungenügend: Der Befund belastet das Vertrauen vieler Käufer.

Die Tester prüften gängige Süßrahm- und Sauerrahmbutter aus dem Supermarkt- und Discounterregal. Hauptkritikpunkt waren Mineralölbestandteile, die bei der Verarbeitung oder aus der Verpackung in die Butter gelangen können. Besonders im Verdacht steht wachskaschierte Aluminiumfolie, die die Oberfläche der Butter berührt.

Warum Mineralöl in Butter problematisch ist

Fachleute unterscheiden zwei Gruppen: MOSH reichern sich im Körper an. MOAH können aromatische Verbindungen enthalten, für die ein Krebsrisiko diskutiert wird. Die Labore suchen nach solchen Spuren in fettigen Lebensmitteln, weil Fette als Lösungsmittel wirken und Schadstoffe leichter aufnehmen.

Diese Marken standen im Fokus

Im Test gerieten mehrere bekannte Marken ins Zwielicht. Darunter Handelsmarken von Discountern und eine international etablierte Markenbutter.

Produkt Marke/Händler Einordnung im Test Hinweis
Milsani Deutsche Markenbutter, mildgesäuert Aldi Testnote: ungenügend Mineralölrückstände im Fokus
Milbona Süßrahmbutter Lidl als besonders betroffen genannt Verpackungskontakt als möglicher Pfad
Kerrygold Original Irische Butter, mildgesäuert Kerrygold als besonders betroffen genannt kritische Befunde im Labor

Die Auswahl zeigt, dass das Problem nicht auf ein Segment beschränkt ist. Günstig, bekannt oder importiert: Die gemessenen Spuren traten in mehreren Preisklassen auf.

Die eine positive Ausnahme

Ohne nachweisbare Mineralölrückstände: Die Bio-Fassbutter der Gläsernen Molkerei, verpackt in Pergamentpapier.

Die Bio-Fassbutter hob sich als sauberes Produkt ab. Der Verzicht auf wachskaschierte Alufolie und die Wahl von Pergamentpapier gelten als plausibler Grund für das bessere Ergebnis. Das zeigt, dass Verpackung und Prozessdesign Einfluss auf die Schadstoffbilanz haben.

Wie Mineralöl in Butter gelangt

Der Eintrag kann mehrere Quellen haben. Maschinenöle in der Produktion, Druckfarben aus Kartonagen oder die innere Beschichtung von Folien gelten als mögliche Pfade. Kommt Fett mit solchen Materialien in Kontakt, lassen sich Übergänge analytisch nachweisen.

  • Kontaktmaterial: Wachskaschierte Alufolie gilt als kritischer Kandidat.
  • Recyclinganteile: Karton und Papiere können Druckfarbenbestandteile freisetzen.
  • Prozessöle: Schmiermittel aus Anlagen können in Spuren migrieren.

Viele Hersteller arbeiten an Barrieren und alternativen Packstoffen. Verbindliche, einheitliche Grenzwerte für alle Mineralölfraktionen sind in der EU noch nicht abgeschlossen. Labore orientieren sich daher an Vorsorgewerten und strengeren internen Schwellen.

So kaufst du bewusster ein

Auf Hinweise achten

Wer das eigene Risiko senken will, kann beim Griff ins Kühlregal genauer hinsehen. Nicht jede Packung kommuniziert alle Details, doch Muster helfen bei der Entscheidung.

  • Verpackung: Pergamentpapier oder Papierverbunde ohne Wachskaschierung bevorzugen.
  • Produktart: Fassbutter aus kleineren Chargen kann schonend verarbeitet sein.
  • Bio-Siegel: Bio-Butter schnitt in diesem Test mindestens einmal klar besser ab.
  • Kaufmenge: Kleinere Stücke verringern Lagerzeit und Kontakt mit der Folie.

Praktischer Tipp: Butter nach dem Öffnen in eine Butterdose umfüllen. So sinkt der Packungskontakt im Alltag.

Backen und Kochen: wenn weniger Butter drin sein soll

Wer beim Backen nicht auf Saftigkeit verzichten will, hat Alternativen. Für Rührteig funktioniert neutrales Öl gut, weil es sich fein verteilt. In Pfannen und beim Dünsten lassen sich milde Pflanzenöle gezielt einsetzen.

Faustregeln für den Wechsel

  • Rührkuchen: 100 g Butter lassen sich meist durch etwa 80 ml neutrales Öl ersetzen.
  • Muffins: 120 g Butter entsprechen je nach Rezept 90–100 ml Öl.
  • Bratenfond: Für das Aroma etwas Butter am Ende zugeben, nicht die gesamte Menge ersetzen.

Für den typischen Butterschmelz auf dem Brot bleiben Alternativen schwer. Hier hilft die Wahl einer Butter mit unkritischer Verpackung und der zügige Verbrauch nach dem Öffnen.

Was du noch tun kannst

Lager- und Küchenpraxis

  • Folie entfernen: Nach dem ersten Anbruch die äußere Kontaktfolie vollständig abnehmen.
  • Kühl lagern: Luftdicht in einer sauberen Butterdose bei 5–8 Grad aufbewahren.
  • Saubere Messer: Keine Krümel und keine Wurstfette in die Butter eintragen.

Wer Butter länger bevorratet, kann die Stücke teilen, frisch einpacken und einfrieren. Beim Auftauen die Butter in der Dose langsam im Kühlschrank temperieren. So bleibt die Oberfläche geschützt.

Worauf du bei künftigen Chargen achten solltest

Der zitierte Test stammt aus der Ausgabe 12/2022. Chargen, Packstoffe und Rezepturen können sich ändern. Prüfe deshalb regelmäßig, ob aktuelle Tests oder Herstellerangaben neue Details liefern. Achte auf sichtbare Packungswechsel im Regal, weil damit oft auch Materialien und Barrieren wechseln.

Wer unsicher ist, kann sortenweise vergleichen: Eine Woche Butter A, in der nächsten Woche Butter B – jeweils gleich lagern und auf Geruch, Anmutung und Packungsdetails achten. So entsteht ein eigenes, praxisnahes Bild. Für Haushalte mit hohem Butterverbrauch lohnt es sich, eine saubere Basisbutter für Brot zu wählen und beim Backen punktuell auf Öl umzusteigen. Damit reduzierst du Kontaktzeiten mit kritischen Folien und hältst die gewohnte Küchenleistung aufrecht.

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