Ausgerechnet ein altes Wetterbuch entfacht wieder Hoffnungen und Sorgen. Viele fragen sich: Wird es bald weiß und glatt?
Der 100-jährige Kalender sorgt für Gesprächsstoff. Er skizziert einen harten November mit Frost, Wind und frühem Schnee. Dazu melden Langfristmodelle sinkende Temperaturen und mehr Niederschlag zur Monatsmitte. Trifft beides zusammen, könnte es regional knirschen – und vielleicht bis Weihnachten.
Was der 100-jährige kalender für november ankündigt
Die Abfolge klingt nach Wintereinbruch im Spätherbst: Grau, dann kurz freundlich, danach kalt und schneeträchtig. Der Kalender beschreibt eine Entwicklung in Etappen, die mit einem ersten Kaltlufthauch beginnt und in Dauerfrost mündet.
Ab 17. November erwartet der Kalender Schnee. Ab 19. November soll strenger Frost folgen. Die Schneedecke könnte bis Weihnachten liegen bleiben.
| Zeitraum | Tendenz |
|---|---|
| 1.–5. November | trüb, windig, unangenehm kalt |
| 6.–7. November | kurze freundliche Phase |
| 8. November | keine Angabe im Kalender |
| 9.–16. November | temperaturfall, häufiger Regen |
| 17.–18. November | Schnee, Schneeschauer |
| 19.–30. November | markante Kälte, wiederkehrender Schneefall |
Wie dieser kalender funktioniert
Die Methode wurzelt im 17. Jahrhundert. Notizen eines Abtes bilden die Grundlage. Daraus entstand ein Siebenjahres-Zyklus mit planetarischen „Regenten“. Das klingt charmant und traditionell. Wissenschaftlich steht die Methode auf wackeligen Beinen. Sie liefert keine messbaren Wahrscheinlichkeiten, sondern Bilder und Muster.
Abgleich mit langfristmodellen: wo es Übereinstimmungen gibt
Mehrere Langfristmodelle zeigen Ende Oktober erste Fröste. Danach rutschen die Temperaturen häufig in Richtung 0 Grad. Zur Monatsmitte steigt die Niederschlagsneigung. Solche Muster eröffnen Chancen für Schnee, sobald kältere Luftmassen auf feuchte Fronten treffen.
Signal-Kombi für Winterfreunde: Temperaturrutsch um den 19. November, dazu wieder mehr Niederschlag ab der zweiten Novemberhälfte.
Der Gleichklang ist bemerkenswert: Kalender und Modelle markieren ähnliche Drehpunkte. Das heißt nicht, dass jede Stadt Flocken sieht. Entscheidend bleibt die Schneefallgrenze. Liegt sie bei 300 bis 500 Metern, profitieren Mittelgebirge. Fällt sie weiter, wird es auch in tieferen Lagen weiß – zumindest vorübergehend.
Weiße weihnachten: realistisch oder Wunschbild
Der Kalender verspricht eine Schneedecke bis zum Fest. In der Fläche gelingt das nur selten. Tieflagen erleben zu den Feiertagen eher nasse Böden oder Matsch. Höhere Lagen und schneereiche Stauregionen haben deutlich bessere Karten. Der Trend der letzten Jahrzehnte zeigt: In vielen Städten sank die Häufigkeit weißer Weihnachten. Mildere Winter drücken die Chancen. Gleichzeitig bleiben Kaltluftzuflüsse mit Nordost- oder Nordlagen möglich. Ein einziger Block zur rechten Zeit reicht für Flocken am 24. Dezember.
Regionale chancen im schnellen Überblick
- Niederrhein, Norddeutsches Tiefland: geringe Chance, oft nasskalt statt weiß.
- Metropolen im Binnenland: kurze Schneefenster möglich, Haltbarkeit unsicher.
- Mittelgebirge (600–900 m): gute Aussichten bei Nord- oder Ostlagen.
- Alpenvorland und Alpen: häufig beste Chancen, besonders bei Staulagen.
Worauf du dich einstellen solltest
Ein früher Kälteeinbruch verändert den Alltag. Wer vorbereitet, lebt entspannter und sicherer. Einige Schritte helfen sofort.
- Winterreifen jetzt prüfen oder montieren. Profiltiefe, Luftdruck, Alter checken.
- Außenhähne abstellen, Leitungen sichern. Frostschutz für Fahrzeuge auffüllen.
- Streumittel und Schneeschieber bereitstellen. Gehwege zeitnah räumen.
- ÖPNV-Apps beobachten. Fahrzeiten können sich bei Schneefall ändern.
- Heizzeiten feinjustieren. Kürzere Aufheizphasen sparen Energie in Übergangszeiten.
Worauf es meteorologisch ankommt
Ob es schneit, entscheiden drei Faktoren: Luftmasse, Niederschlag, Bodentemperatur. Kalte Luft allein reicht nicht. Es braucht Feuchte und eine Schneefallgrenze, die bis ins eigene Höhenband sinkt. Ein warmer Boden frisst die erste Ladung Schnee. Hält die Kälte, bildet sich eine tragfähige Decke.
Behalte diese Kennzahlen im Blick:
- 850-hPa-Temperatur: zeigt die Luftmasse in rund 1.500 m Höhe. Unter −5 Grad spricht für Schnee bis in tiefe Lagen.
- Sättigungsniveau und Niederschlagsart: Mischphasen bedeuten Schneeregen statt flockigem Schnee.
- Bodendaten: Ist der Boden gefroren, bleibt Schnee schneller liegen.
Was der kalender kann – und was nicht
Der 100-jährige Kalender weckt Vorfreude und liefert ein Narrativ. Er strukturiert Erwartungen. Präzise, ortsgenaue Prognosen ersetzt er nicht. Dafür braucht es aktuelle Messwerte, Modellläufe und regionale Warnungen. Wer beides zusammennutzt, bekommt ein Bild aus Stimmung und Daten: ein roter Faden plus Tagesaktualität.
Dein Fahrplan bis zum 1. Advent
- Woche 1–2: Temperaturtrend verfolgen. Erste Bodenfröste möglich.
- Um den 15.–20. November: Potenzieller Kältepeak. Auf Glätte vorbereitet sein.
- Letzte Novembertage: Schneefenster prüfen. Regional könnte sich eine Decke bilden.
Zusätzliche hinweise und nützliche fakten
Glättegefahr nimmt oft am Morgen zu. Reifglätte bildet sich schon bei leicht positiven Luftwerten, wenn der Boden abstrahlt. Brücken frieren zuerst, da sie rundum auskühlen. Autofahrende planen mehr Zeit ein und halten Abstand.
Für Hausbesitzer lohnt ein schneller Check: Dichtungen an Türen und Fenstern, Zeitschaltprogramme für die Heizung, Spaltlüftung statt Dauerlüften. Sinkt die Raumfeuchte zu stark, drohen Erkältungen. Ein Hygrometer hilft beim Steuern.
Wintersportfans können mit einer einfachen Schneesimulation arbeiten: Addiere tägliche Neuschneesummen und subtrahiere Schmelzverluste bei Plusgraden. Bleiben mehrere Tage mit negativen Temperaturen, wächst die Decke rasch. Ein milder Tag dünnt sie wieder aus, wenn Regen dazu kommt.
Für Kinder und Familien bieten sich flexible Pläne an: Schlitten im Keller bereithalten, Alternativen wie Eislaufen oder Winterwanderungen in mittleren Höhenlagen einplanen. Wer spontan bleibt, nutzt kurze Schneefenster optimal.



Der 100‑jährige Kalender ist doch eher Folklore. Gibt es belastbare Daten, wie oft seine November‑Prognossen wircklich getroffen haben? Modelle + Kalender = Übereinstimmung klingt für mich eher nach Zufallstreffer als nach Wissenschaft.