Wieder naht die Nacht, in der Zeiger springen. Für die einen ein Geschenk, für andere ein Stressfaktor mit spürbaren Folgen.
Deutschland stellt bald die Uhren um. Die einen holen Schlaf nach, die anderen kämpfen mit Müdigkeit, verstellten Terminen und Technikfragen.
Wann die uhr auf winterzeit umgestellt wird
In der Nacht von Samstag, 25. Oktober, auf Sonntag, 26. Oktober 2025, endet die Sommerzeit. Um exakt 3.00 Uhr springen die Uhren auf 2.00 Uhr zurück. Das bringt dir 60 zusätzliche Minuten in dieser Nacht. Digitale Funkuhren, Fernsehgeräte und die meisten Smartphones erledigen die Umstellung selbstständig. Analoge Armbanduhren, viele Wanduhren, Backofen- und Autodisplays brauchen eine manuelle Korrektur.
Am 26.10.2025 gilt ab 2.00 Uhr Winterzeit: Der Sprung erfolgt um 3.00 Uhr zurück auf 2.00 Uhr – plus 60 Minuten Schlaf.
Wer mit der Richtung ringt, nutzt Eselsbrücken. Denk an Gartenmöbel: Im Frühling stellst du sie vor die Tür, im Herbst holst du sie zurück. Oder merke dir die simple Reihenfolge 2–3–2: Im März geht es von 2 auf 3, im Oktober von 3 zurück auf 2.
Warum die debatte nicht endet
Seit Jahren steht die Abschaffung der Zeitumstellung in Europa im Raum. Eine Mehrheit im Europäischen Parlament sprach sich 2019 dafür aus. Passiert ist wenig, weil sich die Staaten erst auf eine gemeinsame Zeitzonen-Lösung einigen müssten. Sonst drohen verwirrende Grenzverläufe durch den Alltag von Pendlern, Logistik und Flugplänen.
Aktuell bleibt alles beim Alten. Nach Angaben aus Brüssel liegt das Thema mindestens bis 2026 auf Eis. Bis dahin gilt in der EU: Sommerzeit ab dem letzten Sonntag im März, Winterzeit ab dem letzten Sonntag im Oktober. Winterzeit bedeutet übrigens die ursprüngliche Normalzeit. Deutschland wechselte erst 1980 zu den halbjährlichen Umstellungen, als Reaktion auf die Energiekrise der 1970er Jahre. Andere Länder gehen voran: Die Ukraine hat den Wechsel inzwischen abgeschafft.
70 Prozent der Deutschen wünschen sich das Ende der Umstellung. 27 Prozent berichten von Beschwerden wie Einschlafproblemen und Konzentrationsstörungen.
So behalten sie den überblick
Der Wechsel wirkt simpel, doch er berührt viele Routinen. Diese Merkhilfen und Schritte sparen Nerven.
- Eselsbrücke 1: Frühling vor, Herbst zurück – wie Gartenmöbel.
- Eselsbrücke 2: 2–3–2 als Zahlenfolge im Kopf abspeichern.
- Am Samstagabend analoge Uhren sammeln und nach dem Aufstehen einstellen.
- Im Auto nach „Datum/Zeit“ im Bordmenü suchen, „Automatisch“ aktivieren, falls verfügbar.
- Beim Smartphone „Automatisch einstellen“ und die korrekte Zeitzone prüfen.
- Kalender-Apps vorher synchronisieren; Serientermine kontrollieren.
Die Formel 2–3–2 hilft immer: März vor, Oktober zurück. Ein Blick auf die Zeitzone im Gerät verhindert Terminchaos.
Was die umstellung mit körper und alltag macht
Eine Stunde klingt harmlos, doch der innere Takt reagiert sensibel. Viele Menschen schlafen in der Umstellungswoche schlechter. Laut Umfragen klagen besonders Frauen häufiger über Müdigkeit, Gereiztheit, Kopfschmerzen und gedrückte Stimmung. Auch Kinder und Frühaufsteher reagieren oft empfindlich, weil Licht am Morgen eine starke Rolle im Biorhythmus spielt.
Schichtarbeiter spüren die Änderung unmittelbar. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verlängert sich der Dienst um eine Stunde. Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen regeln meist Zuschläge oder Ausgleichszeiten. Pendler sollten prüfen, ob Busse und Bahnen warten oder neu starten. Züge, die um 3.00 Uhr unterwegs sind, stehen in der Regel für 60 Minuten oder fahren nach einem Sonderfahrplan weiter. Flugpläne basieren auf UTC, weshalb Tickets schon die korrekten lokalen Zeiten abbilden. Ein Kontrollblick in die App verhindert Überraschungen am Gate.
Sport- und Freizeitpläne verschieben sich mit dem Tageslicht. Morgens wird es früher hell; abends bricht die Dunkelheit zeitiger ein. Das hilft Morgenläufern, erschwert aber späte Outdoor-Aktivitäten. Wer Hunde hat, merkt die Umstellung am Futter- und Gassi-Rhythmus. Tiere folgen festen Zeiten und brauchen ein paar Tage, bis sie den neuen Takt annehmen.
Tipps für schlaf und technik
Mit kleinen Anpassungen milderst du die typischen Beschwerden. Beginne schon am Donnerstag vor der Umstellung, dein Bettgehritual jeden Abend 15 Minuten vorzuziehen. So landet dein Körper sanfter in der Winterzeit. Licht wirkt wie ein Steuerknopf: Morgens direkt Tageslicht tanken, idealerweise an der frischen Luft. Abends Bildschirmhelligkeit senken und koffeinhaltige Getränke nach 15 Uhr meiden. Alkohol stört Tiefschlaf und verstärkt das Müdigkeitsgefühl am Folgetag.
Technik kannst du vorbereiten. Prüfe am Samstag die automatische Zeiteinstellung auf Smartphone, Laptop, Smartwatch und TV. Backöfen, Mikrowellen und Heizungssteuerungen laufen oft unabhängig. Stelle sie am Sonntag nach dem Frühstück um. Smarte Lampen und Rollläden brauchen ggf. ein Szenen-Update, damit sie weiterhin passend schalten.
Zeitplan auf einen blick
| Zeitpunkt | Was passiert |
|---|---|
| Sonntag, 26.10.2025, 3.00 Uhr | Uhr springt auf 2.00 Uhr zurück, Winterzeit beginnt |
| Nacht von Samstag auf Sonntag | Schichten verlängern sich um 60 Minuten; Sonderfahrpläne möglich |
| Sonntagmorgen | Analoge Uhren, Auto- und Küchenanzeigen manuell prüfen |
So planst du den sonntag realistisch
Eine zusätzliche Stunde verführt zu langen Nächten. Plane sie lieber bewusst. Wer früh aufsteht, nutzt das hellere Morgenfenster für Bewegung. Ein kurzer Spaziergang stabilisiert die innere Uhr. Verschiebe intensives Training auf den späten Vormittag. Lege für Kinder Mahlzeiten und Mittagsschlaf zehn bis 15 Minuten früher. So gleitet die Familie ohne Theater durch die Woche. Wer am Sonntag arbeitet, checkt vorab den Dienstplan. Bei Nachtarbeit klärt ein kurzer Anruf, ob Zuschläge automatisch berechnet werden.
Hintergrund, argumente und was ein dauerhaftes modell bedeuten würde
Ursprünglich versprach man sich Energieersparnis. Studien liefern jedoch gemischte Befunde. Beleuchtung spart man teils, Heizenergie oder Klimaanlagen gleichen das aus. Befürworter der Abschaffung verweisen auf Gesundheitseffekte und Planungssicherheit. Gegner fürchten Nachteile für Handel und Verkehr, wenn Europa ohne gemeinsame Linie agiert. Ein nationales Alleingang-Modell würde Grenzregionen ausbremsen.
Was hieße eine feste Zeit? Dauerhafte Sommerzeit brächte lange, helle Abende, aber sehr späte Wintersonnenaufgänge. In einigen Regionen würde es im Dezember erst nach 9.30 Uhr richtig hell. Dauerhafte Normalzeit (Winterzeit) böte mehr Morgenlicht und Taktstabilität für Schulen und Frühdienste, dafür kurze Abende im Sommer. Familien, Schichtbetriebe und Pendler profitieren je nach Alltag unterschiedlich.
Praktische zusatzinfos für den alltag
Rechnest du mit Jetlag-ähnlichen Effekten, teste eine Minisimulation: Stelle dich drei Tage vorher jeden Tag 15 Minuten früher auf. Schreibzeiten, Lernphasen oder Medikamenteneinnahmen passen sich so ohne Bruch an. Wer Medikamente zeitgenau dosiert, bespricht den Korridor mit der Arztpraxis. Haustiere bekommen Futter über mehrere Tage in 10-Minuten-Schritten früher. Autofahrer sollten am Montag mit mehr Dämmerungsverkehr rechnen und besonders aufmerksam fahren.
Für Kalenderprofis lohnt eine Routine: Erzeuge am Freitag eine Liste deiner fixen Termine der kommenden Woche. Prüfe Uhrzeiten und Erinnerungen, vor allem bei Online-Meetings mit Teilnehmenden aus anderen Ländern. Notiere dir die Eselsbrücke „2–3–2“ in der ersten Oktoberwoche in den Kalender. So sitzt die Richtung beim nächsten Mal ohne Nachdenken.



Kurze Frage: Wenn mein Zug um 2:50 unterwegs ist und es um 3:00 auf 2:00 zurückspringt – bleibt der Zug wirklich 60 Minuten stehen oder fährt er nach Sonderfahrplan weiter? Und wie ist das bei Schichtarbeit: wird die extra Stunde automatisch als Überstunde/Zuschlag abgerechnet?