Viele Beschäftigte fragen sich, was 45 Arbeitsjahre später wirklich auf dem Konto landet – und wie sicher das ist.
Neue Modellrechnungen deuten auf steigende Rentenjahreswerte hin. Gleichzeitig verschieben Demografie, Politik und Löhne die Stellschrauben. Wer heute plant, sollte die Mechanik der Standardrente kennen und ihre Grenzen verstehen.
Was die standardrente ist und wie sie berechnet wird
Die Standardrente ist eine Rechengröße. Sie zeigt, was jemand erhält, der 45 Jahre lang Beiträge auf genaues Durchschnittsentgelt eingezahlt hat. Sie ersetzt keine individuelle Rentenberechnung, liefert aber einen belastbaren Kompass für das gesetzliche Rentenniveau.
Entgeltpunkte kurz erklärt
Pro Jahr mit Durchschnittsverdienst entsteht ein Entgeltpunkt. Wer über dem Schnitt verdient, sammelt mehr Punkte bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Wer darunter liegt, sammelt entsprechend weniger. Am Ende gilt die einfache Formel: Punkte multipliziert mit aktuellem Rentenwert ergeben die Bruttorente.
Formel für die Bruttorente: persönliche Entgeltpunkte × aktueller Rentenwert (West/Ost vereinheitlicht) = Monatsbetrag
Der Rentenwert bildet die jährliche Rentenanpassung ab. Er steigt, wenn die Löhne steigen und die gesetzlichen Regeln eine Anhebung zulassen. Zum 1. Juli 2025 liegt der Rentenwert bei 40,79 Euro je Entgeltpunkt.
Rentenwert, erhöhungen und dein möglicher monatlicher betrag
Die Standardrente 2025 beträgt bei 45 Punkten 1.835,55 Euro brutto. Davon gehen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ab. Je nach Zusatzbeitrag, Pflegestatus und Bundesland bleiben rund 1.620 Euro netto vor Steuern.
Rentenwert 2025: 40,79 Euro pro Punkt. Standardrente 2025 (45 Punkte): 1.835,55 Euro brutto, rund 1.620 Euro netto vor Steuern.
Prognosen für 2026 bis 2030 rechnen mit moderaten Anhebungen. Sie orientieren sich an der Lohnentwicklung und den geltenden Regeln. Daraus ergeben sich folgende Orientierungswerte:
| Jahr | Rentenswert je Punkt (Annahme) | Standardrente brutto (45 Punkte) | Netto vor Steuern (grobe Orientierung) |
|---|---|---|---|
| 2025 | 40,79 € | 1.835,55 € | ca. 1.620 € |
| 2026 | 42,13 € | 1.895,85 € | ca. 1.674 € |
| 2027 | 43,22 € | 1.944,90 € | ca. 1.717 € |
| 2028 | 44,34 € | 1.995,30 € | ca. 1.762 € |
| 2029 | 45,49 € | 2.047,05 € | ca. 1.808 € |
| 2030 | 46,67 € | 2.100,15 € | ca. 1.855 € |
Die Netto-Spalte dient nur als Faustgröße. Unterschiede bei Zusatzbeitrag, Pflegeversicherung (Kinderlosenzuschlag) und steuerlicher Situation können den Auszahlungsbetrag sichtbar verändern.
Welche faktoren die prognose bewegen
- Lohnentwicklung: Steigende Durchschnittslöhne treiben die jährliche Rentenanpassung und damit den Rentenwert.
- Beitrags- und Rentnerzahlen: Wenn weniger Beitragszahler mehr Rentner finanzieren, steigt der Druck auf Beiträge und Steuerzuschüsse.
- Beitragssatz: Ein höherer Beitragssatz stabilisiert die Kasse, kann aber die Lohnnebenkosten erhöhen.
- Nachhaltigkeits- und Schutzklauseln: Politische Regeln dämpfen oder verstärken Anpassungen.
- Inflation: Nominell höhere Rente heißt nicht automatisch mehr Kaufkraft im Alltag.
Politischer rahmen
Die Regierung hat zugesagt, das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent zu stabilisieren. Dieses Versprechen wirkt wie ein Geländer für die Rentenentwicklung, wird aber durch Beiträge, Steuermittel und den Arbeitsmarkt finanziert.
Bis 2031 soll das Rentenniveau bei 48 Prozent gehalten werden – stabilisierend, aber nicht kostenlos.
Was die standardrente für deinen persönlichen anspruch bedeutet
Die Standardrente ist keine Prognose für deinen individuellen Bescheid. Sie zeigt, was 45 Durchschnittsjahre ergeben. Wer weniger oder mehr Entgeltpunkte hat, rechnet die eigenen Punkte mit dem gleichen Rentenwert.
Praxisbeispiele für 2026
- 35 Entgeltpunkte: 35 × 42,13 € = 1.474,55 € brutto, grob rund 1.300 € netto vor Steuern.
- 50 Entgeltpunkte: 50 × 42,13 € = 2.106,50 € brutto, grob rund 1.860 € netto vor Steuern.
- Teilzeitphasen: Fehlen Jahre mit Durchschnittsverdienst, sinkt die Punktesumme. Ausgleich leisten längere Erwerbsbiografien oder höhere Verdienste in anderen Jahren.
Beachte die Steuer: Ein Anteil der gesetzlichen Rente ist steuerpflichtig und variiert je nach Rentenbeginn. Wer neben der Rente weiterarbeitet oder Betriebsrente bezieht, erhöht die steuerliche Bemessungsgrundlage.
Reicht die standardrente für den alltag?
Schätzungen beziffern den monatlichen Bedarf im Ruhestand häufig zwischen etwa 1.500 und gut 2.000 Euro – je nach Wohnort, Miete, Gesundheitskosten und familiärer Situation. Die Standardrente 2025/2026 liegt in dieser Spanne oft im unteren bis mittleren Bereich. Das legt nahe, zusätzliche Einkommensquellen mitzudenken.
Wer nahe an 45 Punkten liegt, deckt häufig die Basis. Spielraum für Miete, Strom, Mobilität und Rücklagen entsteht durch Zusatzquellen.
Was du jetzt tun kannst
- Renteninformation prüfen: Jährliche Renteninfo der Deutschen Rentenversicherung nutzen und die ausgewiesenen Entgeltpunkte verstehen.
- Lücken schließen: Kindererziehungszeiten, Pflegezeiten und Weiterbildungen prüfen, ggf. freiwillige Beiträge erwägen.
- Betriebsrente und Zuschüsse: Angebote des Arbeitgebers checken, Entgeltumwandlung und Arbeitgeberzuschuss vergleichen.
- Private Vorsorge breit streuen: ETF-Sparplan, Basisrente, Riester-Varianten oder Wohnriester abwägen – Kosten und Flexibilität prüfen.
- Hinzuverdienst planen: Ab Regelaltersgrenze sind Zuverdienste weitgehend frei möglich, schaffen aber Steuerthemen.
Mini-rechner für deine planung
Brutto: Eigene Entgeltpunkte × aktueller Rentenwert. Netto: Brutto abzüglich Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Für eine schnelle Schätzung kannst du aktuell grob 11–12 Prozent Sozialabgaben abziehen und anschließend die persönliche Steuer prüfen.
Ein Beispiel: Bei 28 Punkten und einem angenommenen Rentenwert von 42,13 € läge die Bruttorente bei 1.179,64 €. Nach pauschaler Abrechnung der Sozialbeiträge bleiben grob 1.040–1.050 € vor Steuern. Das zeigt, wie stark die Punktesumme am Ende wirkt.
Blick nach vorn
Setzt sich die prognostizierte Rentenwert-Entwicklung fort, rückt eine Standardrente um 2.100 € brutto bis 2030 in greifbare Nähe. Ob das real wird, hängt an Löhnen, Erwerbsquote und politischen Entscheidungen. Wer heute seine Punkte stärkt und die Ergänzung durch Betriebs- und Privatrente plant, verschafft sich morgen spürbar mehr Luft.
Zusätzliche Idee: Lege dir eine persönliche Zielgröße fest, etwa 80 Prozent deines letzten Nettoeinkommens. Rechne rückwärts, wie viele Entgeltpunkte, betriebliche Bausteine und private Erträge du dafür brauchst. Kleine, konstante Sparraten über 10 bis 20 Jahre schließen erfahrungsgemäß die größte Lücke – auch bei moderaten Rentenerhöhungen.



Question sans détour: les 45 Entgeltpunkte supposent 45 ans pile au salaire moyen. Mais si j’ai 42 ans cotisés, des phases en Teilzeit et quelques années au-dessus du plafond, la mécanique du Rentenwert compense-t-elle assez, ou ça baisse vraimment trop le net ?
Donc 1.896 € brutto en 2026… et loyer à Berlin: 1.900 €. Super plan 😅