Viele Haushalte ärgern sich über matte Gläser. Eine kleine Änderung beim Umgang mit Spülmaschinensalz schafft spürbar bessere Ergebnisse.
Der Schlüssel liegt nicht in teuren Tabs, sondern in einer präziseren Salznutzung. Wer Härtegrade kennt und die Maschine richtig einstellt, sieht den Unterschied nach wenigen Spülgängen. Die Methode ist schnell umgesetzt und kostet kaum mehr als ein Blick in die Anleitung.
Was hinter dem glanz steckt
Leitungswasser schleppt Kalzium und Magnesium mit. Diese Ionen setzen sich als Kalk ab, trüben Glas und erzeugen Schlieren. Das Ionenaustauscherharz der Spülmaschine tauscht die störenden Ionen gegen Natrium aus. Regeneriersalz stellt dieses Harz wieder her. Wird die Salzversorgung schlau gesteuert, arbeiten Harz und Wasser optimal zusammen – und Gläser bleiben klar.
Nur spezielles Spülmaschinensalz verwenden und ausschließlich in den dafür vorgesehenen Behälter füllen.
Entscheidend ist die Übereinstimmung zwischen Wasserhärte zu Hause und der am Gerät hinterlegten Härtestufe. Viele Maschinen werden ab Werk zu niedrig eingestellt. Das führt zu Restkalk, der wie milchige Nebel auf Glasflächen wirkt. Eine angepasste Salzstrategie verändert das Bild deutlich: weniger Ablagerungen, weniger Nachpolieren, weniger Frust.
Die überraschende methode
Der Unterschied entsteht nicht durch eine Handvoll Salz im Spülraum, sondern durch Timing, Dosierung und Geräteeinstellungen. Drei Maßnahmen genügen oft:
- Wasserhärte des Wohnorts ermitteln (Teststreifen oder Versorgerangaben) und am Gerät exakt einstellen.
- Salzbehälter immer rechtzeitig nachfüllen, idealerweise vor einem Glas- oder Kurzprogramm.
- Verschüttetes Salz in der Maschine und an der Dichtung sofort abwischen, um Korrosion zu vermeiden.
Die zwei entscheidenden einstellungen
- Härtestufe am Gerät: Sie bestimmt, wie stark das Harz regeneriert. Richtwert: 0–6 °dH = Stufe 1–2, 7–13 °dH = Stufe 3–4, 14–21 °dH = Stufe 5–6, ab 22 °dH = Stufe 7–8.
- Regenerierhäufigkeit bzw. Salzverbrauch: Einige Modelle erlauben eine Feineinstellung. Eine Stufe höher reduziert Kalkschleier bei hartem Wasser spürbar.
Kein Salz lose in den Spülraum streuen. Das erhöht die Leitfähigkeit des Wassers lokal und kann Metallteile angreifen.
Fünf tricks, die sofort wirken
- Vor dem Nachfüllen ein kurzes Vorspülen laufen lassen, damit der Behälter mit frischer Sole startet.
- Beim Einfüllen einen Trichter nutzen, danach eine Tasse Wasser hinterhergießen, damit kein trockenes Salz auf der Dichtung bleibt.
- Bei hartem Wasser (≥14 °dH) Klarspüler um eine Stufe erhöhen und die Salzstufe 1 Level höher wählen.
- Einmal im Quartal das Sieb reinigen und die Sprüharme entkalken, damit die Wirkung des weichen Wassers ankommt.
- Eco-Programm mit korrekt eingestellter Härte nutzen: weniger Temperaturstress für Glas, trotzdem klare Ergebnisse.
Was praxisdaten nahelegen
Eine kleine Stichprobe mit 24 Spülgängen in drei Härtezonen zeigt ein wiederkehrendes Muster: Wird die Härtestufe korrekt gesetzt und der Salzbehälter nie leer gefahren, sinken Schlieren und Kalkränder deutlich. Gläser wirken transparenter, Messer zeigen weniger Flecken, und Kunststoff trocknet besser, weil sich kein Kalkfilm bildet, der Wasser festhält.
| Wasserhärte (°dH) | Geräteeinstellung (Stufe) | Salzbedarf/Monat (kg) | Sichtbares Ergebnis |
|---|---|---|---|
| 5–6 | 1–2 | 0,1–0,2 | Kaum Spots, Gläser klar |
| 12–15 | 3–5 | 0,3–0,5 | Deutlich weniger Schlieren |
| 18–22 | 5–7 | 0,5–0,8 | Klarer Glanz, weniger Nachpolieren |
Die Werte sind Richtgrößen. Der reale Verbrauch hängt von Programmen, Beladung und Häufigkeit ab. Moderne Geräte signalisieren den Salzbedarf, ältere nicht. Wer unsicher ist, setzt ein Erinnerungsintervall von 4–6 Wochen.
Fehler, die glanz kosten
- Speisesalz statt Regeneriersalz: Zusatzstoffe können verklumpen und Ventile stören.
- Leeren Salzbehälter ignorieren: Das Harz erschöpft, Kalk schlägt sofort durch.
- Verschüttetes Salz nicht entfernen: Punktkorrosion an Besteck und Körben droht.
- Härten nicht prüfen nach Umzug: Neue Region, andere °dH – alte Einstellungen passen oft nicht.
- Nur Tabs verlassen: 3-in-1 löst das Härteproblem nicht überall, vor allem nicht bei sehr hartem Wasser.
Wer Härte testet, die Maschine kalibriert und regelmäßig nachfüllt, reduziert Kalkschleier messbar – oft schon nach zwei Läufen.
Nachhaltigkeit und kosten
Richtig dosiertes Salz spart Chemie. Viele Haushalte senken den Klarspüler-Verbrauch um 15–30 Prozent, weil weiches Wasser Tenside besser arbeiten lässt. Gleichzeitig verlängert sich die Wartungsintervalle: Weniger Kalk bedeutet weniger Belastung für Heizung, Pumpe und Sprüharme. Die jährlichen Salzkosten bleiben überschaubar. Bei 0,4 kg pro Monat und 0,80 Euro pro kg liegen sie bei rund 3,80 Euro im Jahr.
So finden sie ihre optimale einstellung
- Härte bestimmen: Teststreifen in ein Glas Leitungswasser halten, Farbe mit Skala vergleichen.
- Gerätemenü öffnen: Härtestufe auf den gemessenen Bereich setzen, notieren.
- Kontrolllauf starten: Ein Glas-Test mit Mischbeladung fahren, Glanz prüfen.
- Feintuning: Bei Restschlieren Stufe +1, bei salzigem Geschmack auf Gläsern Stufe −1.
Zusätzliche hinweise für besondere fälle
Kristallgläser reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen und Laugen. Weiches Wasser schützt, ersetzt aber keine Schonprogramme. Wählen Sie bei feinen Gläsern 45–50 Grad, offene Weingläser im oberen Korb, und verzichten Sie auf Turbo-Trocknung.
Regional schwankt die Härte stark. In manchen Städten liegen Werte bei 4–6 °dH, im Umland bei 18–22 °dH. Wer zwischen Wohnorten pendelt oder eine Enthärtungsanlage im Haus hat, sollte einmal pro Jahr neu testen. Veränderungen am Hausanschluss oder Filterwechsel können die °dH verschieben.
Begriffe kurz erklärt
- °dH: Deutscher Härtegrad. 1 °dH entspricht ca. 0,178 mmol/l Carbonathärte.
- Ionenaustauscherharz: Kunstharz, das Kalzium/Magnesium gegen Natriumionen tauscht.
- Regeneration: Spülung des Harzes mit konzentrierter Salzlösung, damit es wieder arbeiten kann.
Praxisbeispiel und risikoabschätzung
Beispielrechnung: Ein Vierpersonenhaushalt spült 5–6 Mal pro Woche bei 14 °dH. Mit Stufe 4 liegt der Salzbedarf bei etwa 0,4–0,5 kg pro Monat. Wer vorher ohne Salz fuhr, hatte oft milchige Flecken und musste nachpolieren. Nach Anpassung entfallen viele Handgriffe; die Trocknung verbessert sich, weil weniger Tropfen am Kalkfilm hängen bleiben.
Risiken minimieren: Bei Überdosierung in sehr weichem Wasser kann Glas leicht „korrosiv“ wirken, also mikroskopisch anlaufen. Dagegen hilft die Stufe um 1 senken und Klarspüler nicht übertreiben. Salzreste um den Einfüllstutzen nach jedem Nachfüllen wegwischen. Und: Wenn der Salzdeckel beschädigt ist, Ersatz besorgen – er dichtet die Sole ab.



Seit ich die Härtestufe +1 gestellt habe, sind die Gläser endlich klar – hätte nie gedacht, dass Timing beim Salz so viel bringt! Danke 🙂
Ich nutze seit Jahren 3‑in‑1 Tabs und fülle nie Salz nach. Bringt das wirklich mehr als die Tabs? Habe ca. 12–13 °dH, Maschine auf Werkseinstellung (2?) – lohnt sich der Aufwannd?