Nicht täglich, sondern 2–3 mal pro woche: wie oft solltest du ab 70 duschen – 7 minuten bei 35 °c

Nicht täglich, sondern 2–3 mal pro woche: wie oft solltest du ab 70 duschen – 7 minuten bei 35 °c

Viele über 65 zweifeln an alten Waschgewohnheiten. Neue Daten stellen Routinen infrage und lenken den Blick auf Haut, Klima, Alltag.

Eine neue Studie liefert Orientierung für Menschen im höheren Alter. Sie rückt die Hautgesundheit in den Mittelpunkt, nicht starre Regeln. Wer Alter, Aktivität, Medikamente und Wohnklima beachtet, trifft bessere Entscheidungen im Bad.

Was die neue studie wirklich sagt

Forscherinnen und Forscher sehen einen klaren Trend: Mit zunehmendem Alter reagiert die Haut empfindlicher. Die Talgproduktion sinkt, der Wasserverlust steigt, die Hautflora verändert sich. Häufige, lange und sehr warme Duschen schwächen die Barriere zusätzlich. Die Untersuchung empfiehlt deshalb für die meisten Seniorinnen und Senioren eine geringere Frequenz als in jüngeren Jahren.

Die zentrale Empfehlung: In der Regel reichen 2–3 Duschen pro Woche, ergänzt durch tägliche Zonenhygiene.

Warum ältere haut weniger duschen verträgt

Mit 70+ verdünnt sich die Hornschicht. Natürliche Fette fehlen, Mikroverletzungen heilen langsamer. Heißes Wasser löst Lipide, aggressive Tenside entziehen Feuchtigkeit. Das begünstigt Juckreiz, Risse und Entzündungen. Auch Medikamente wie Diuretika, Statine oder Blutverdünner können die Haut austrocknen. Wer weniger oft und sanfter duscht, schützt die Barriere und senkt das Risiko für Ekzeme.

Die richtige frequenz: orientierungswerte statt starre regeln

Duschen soll sauber halten und gut tun. Es braucht keine tägliche Vollkörperdusche, wenn kein Schweiß, keine starke Verschmutzung oder kein medizinischer Grund vorliegt. Wichtig sind flexible Leitplanken, die zum Alltag passen.

Situation Empfohlene duschfrequenz
Mäßig aktiv, gemäßigtes klima 2–3 mal pro woche
Starkes schwitzen, hitzewellen, feuchtes klima 3–4 mal pro woche, kürzer und kühler
Kaum aktiv, sehr trockene heizungsluft 1–2 mal pro woche, viel nachfetten
Inkontinenz, hautfalten, wundscheuern Tägliche zonenhygiene, vollkörperdusche nach bedarf

Tägliche frische an Achseln, Leisten und Intimbereich bleibt sinnvoll – auch bei selteneren Vollkörperduschen.

Klima, schweiß, pflegegrad: wann du häufiger duschen solltest

Wer regelmäßig trainiert oder bei Hitze viel schwitzt, braucht mehr Duschtermine. Gleiches gilt bei pflegeintensiven Krankheitsbildern, bei beruflicher Verschmutzung oder wenn Gerüche belasten. Bei Neurodermitis oder Psoriasis hilft oft ein anderes Muster: kürzere, lauwarme Duschen, dann reichhaltig pflegen. Wer unsicher ist, klärt das bei der Hausärztin, dem Hausarzt oder in der Dermatologie ab.

So wird duschen hautschonend

Die Studie nennt drei Stellschrauben: Temperatur, Dauer, Produkte. Kleine Anpassungen bringen spürbare Effekte.

Temperatur, dauer, reihenfolge

  • Wassertemperatur zwischen 32 und 37 °C wählen, nicht heißer.
  • 5–10 minuten genügen; längere Zeit erhöht den Feuchtigkeitsverlust.
  • Kurz abduschen, Körperzonen mit Schweiß und Geruch reinigen, gründlich abspülen.
  • Sanft trocken tupfen statt reiben, besonders an Schienbeinen und Unterarmen.
  • Innerhalb von 3 minuten eine rückfettende Pflege auftragen (die “3‑minuten‑regel”).

Zwischen 32 und 37 °c, 5–10 minuten, danach binnen 3 minuten eincremen – das ist das hautfreundliche Grundmuster.

Welche produkte geeignet sind

Reife Haut mag milde Rezepturen. Produkte mit neutralem pH‑Wert, ohne Alkohol und ohne intensiven Duft reizen seltener. Pflegende Zusätze mit Ceramiden, Glycerin, Urea (3–5 %), Panthenol oder pflanzlichen Ölen unterstützen die Barriere. Klassische Seifen und stark schäumende Gels entfetten zu stark. Für sehr trockene Stellen eignen sich Duschöle und im Anschluss reichhaltige Cremes oder Salben.

Weniger ist mehr: sparsam dosieren, nicht überall einreiben, waschen wo nötig, Wasser sonst genügen lassen.

Alternativen zur vollkörperdusche

Wer den Körper nicht täglich komplett duscht, hält mit gezielter Reinigung Frische und Komfort. Hilfsmittel erleichtern den Alltag, auch bei eingeschränkter Mobilität.

Zonenhygiene an allen tagen

  • Achseln, Intimbereich und Leisten täglich mit lauwarmem Wasser und mildem Waschgel reinigen.
  • Füße regelmäßig kontrollieren und pflegen, besonders bei Diabetes oder Durchblutungsproblemen.
  • Hautfalten trocken halten, Reibung mit Zinkoxid‑ oder Barrierecremes mindern.
  • Im Gesicht reicht häufig Wasser am Morgen, mildes Reinigungsprodukt am Abend.
  • Waschlappen oder feuchte Einmal‑Tücher ohne Alkohol für unterwegs nutzen.

Sicherheit im bad und alltag

Stürze im Bad passieren schnell. Rüste die Dusche rutschfest aus und plane Sitzmöglichkeiten ein. Handläufe geben Halt, eine Handbrause spart Kraft. Lege Handtuch und Pflege vorher bereit. Wer Hilfe braucht, koordiniert feste Duschtermine mit Angehörigen oder Pflegekräften. Angenehmes Licht und ein warmes Badzimmer erhöhen die Bereitschaft, die Routine beizubehalten.

Rechenbeispiel zu zeit, kosten und wasser

Kurze, seltenere Duschen schonen nicht nur die Haut. Sie entlasten das Budget und sparen Energie. Ein Beispiel mit typischen Annahmen:

  • Durchfluss 9 liter pro minute, Dauer 7 minuten: 63 liter pro duschgang.
  • Täglich duschen: ca. 441 liter pro woche.
  • 3 mal pro woche: ca. 189 liter pro woche.
  • Ersparnis: rund 252 liter wöchentlich bzw. 13.100 liter jährlich.

Die Erwärmung von 1 liter Wasser um 30 °C benötigt etwa 0,035 kWh. 13.100 liter weniger ergeben grob 460 kWh Heizenergie im Jahr. Bei 0,30 € pro kWh spart das rund 140 €. Wasser- und Abwasserkosten von z. B. 6 € pro m³ ergeben weitere etwa 80 €. Zusammen kommen schnell über 200 € pro Jahr zusammen. Die tatsächlichen Werte schwanken je nach Tarif, Temperatur und Duschkopf.

Wann du medizinischen rat einholen solltest

Bei nässenden Stellen, anhaltendem Juckreiz, rissiger Haut, häufigen Infektionen oder neuen Hautveränderungen brauchst du eine fachliche Abklärung. Menschen mit Diabetes, Herz‑ oder Nierenerkrankungen und Personen auf Blutverdünnern pflegen oft anders. Eine kurze Rücksprache verhindert Komplikationen. Wer Inkontinenzmaterial nutzt, achtet auf sanfte Reinigung und konsequentes Eincremen, um Hautschutz zu sichern.

Praktische muster‑routine für die woche

Viele fahren gut mit einem festen, aber flexiblen Rhythmus. Ein Beispielplan hilft beim Start und lässt sich leicht anpassen.

  • Montag: Vollkörperdusche, lauwarm, 7–8 minuten, danach reichhaltig eincremen.
  • Dienstag: Zonenhygiene, Füße prüfen, trockene Stellen mit Salbe versorgen.
  • Mittwoch: Bewegungstag? Kurze Dusche oder gründliche Zonenwäsche.
  • Freitag: Zweite Vollkörperdusche, Kopfhaut je nach Bedarf.
  • Wochenende: Nach Aktivität entscheiden; bei Trockenheit lieber Pflege statt Dusche.

Zusätzliche ideen für mehr wohlbefinden

Wechselduschen in milder Form regen den Kreislauf an, ohne die Haut zu stressen: lauwarm beginnen, kurz kühler enden, sofort eincremen. Probiere feuchte Raumluft in der Heizperiode aus; 40–50 % Luftfeuchte reduzieren das Spannungsgefühl. Baumwolle auf der Haut nimmt Schweiß auf, Wolle‑Seide‑Mischungen wärmen ohne zu scheuern. Ein gut sitzender Duschhocker reduziert Erschöpfung, und eine Badekarte mit großen Piktogrammen erinnert an die Schritte – Wasser, Waschen, Spülen, Tupfen, Pflegen.

Der beste plan ist der, den du verlässlich einhältst: kurz, lauwarm, gezielt – und mit pflege, die dir gut tut.

1 thought on “Nicht täglich, sondern 2–3 mal pro woche: wie oft solltest du ab 70 duschen – 7 minuten bei 35 °c”

  1. Merci pour ces repères! Passer à 2–3 douches/semaine avec 7 minutes à ~35 °C me semble raisonnable. La règle des 3 minutes pour s’hydrater après la douche, je ne la connaissait pas: je vais tester avec une crème aux céramides.

Leave a Comment

Votre adresse e-mail ne sera pas publiée. Les champs obligatoires sont indiqués avec *