Wer Tausende Kilometer fährt, braucht Grip, Ruhe und planbare Kosten. Genau hier versprechen Ganzjahresreifen ein entspanntes Leben.
Der neue ADAC-Langstreckentest über 68.000 Kilometer rückt Allwetterreifen der Dimension 225/45 R 17 in den Fokus. Zwei Modelle – eines von Goodyear und eines von Viking – setzen sich an die Spitze und machen die Wahl einfacher. Für Fahrerinnen und Fahrer in Brasilien stellt sich damit die Frage: Wann lohnt sich der Verzicht auf den saisonalen Wechsel wirklich?
Was hinter den 68.000 km steckt
Der ADAC hat Allwetterreifen im Realbetrieb über viele Etappen und wechselnde Bedingungen geprüft. Bewertet wurden Nassgrip, Verhalten auf trockener Straße, Schnee-Performance, Verschleiß, Kraftstoffeffizienz, Geräusch und Aquaplaning-Reserven. Das Format 225/45 R 17 zielt auf beliebte Kompakt- und Mittelklassefahrzeuge.
68.000 km im Alltag: Der Test kombiniert Stadt, Landstraße und Autobahn sowie Regen, Hitze und Kälte – praxisnah und belastbar.
Alle Kandidaten traten mit identischem Fahrzeugsetup an, die Reifenpositionen wurden regelmäßig rotiert. So ließ sich der Einfluss der Achse minimieren und der Verschleiß fair vergleichen. Am Ende entstanden Leistungsprofile, die nicht nur auf ein paar Bremsmessungen basieren, sondern den kompletten Lebenszyklus eines Reifens beleuchten.
Goodyear gegen Viking: wer punktet wo
Die zwei Empfehlungen setzen unterschiedliche Akzente. Das Goodyear-Modell fokussiert eine ausgewogene Performance mit starken Reserven bei Nässe. Das Viking-Modell zeigt ein attraktives Verhältnis aus Preis, Haltbarkeit und Stabilität im Alltag – ein Argument für kostenbewusste Fahrer.
- Goodyear: sehr gutes Nassbremsen, nachvollziehbares Lenkverhalten, leises Abrollen, stimmiger Gesamtmix.
- Viking: solide Traktion, kalkulierbarer Verschleiß, oft günstiger im Einkauf, robuste Alltagsqualitäten.
- Beide: spürbare Ersparnis durch Wegfall des halbjährlichen Wechsels, ein Satz für das ganze Jahr.
Nicht jeder Allwetterreifen überzeugt: Laut Test erhalten nur zwei Modelle eine klare Empfehlung. Das reduziert das Risiko beim Kauf.
Die Differenzen werden im Alltag vor allem auf nassen Straßen sichtbar. Kurze Bremswege und sichere Aquaplaning-Reserven schaffen Spielraum, wenn es eng wird. Beim Komfort trennt ein feines Geräuschprofil angenehme von anstrengenden Kandidaten, vor allem auf grobem Asphalt.
Die dimension 225/45 R 17: passt das zu Ihrem Auto?
Diese Größe sitzt häufig auf Kompakten und sportlich abgestimmten Limousinen. Sie bietet eine breite Aufstandsfläche, direktes Lenkgefühl und gute Stabilität bei hohem Tempo. Wer auf 16 Zoll umrüstet, gewinnt etwas Komfort, verliert aber an Präzision. Wer auf 18 Zoll geht, spürt mehr Härte und zahlt oft mehr pro Reifen.
Worauf brasilianische fahrer achten sollten
Brasilianische Straßen stellen hohe Anforderungen: Hitzeperioden, starke Regenfälle, Schlaglöcher und teils grober Belag. Allwetterreifen müssen daher Nässe, Wärmebeständigkeit und robuste Karkassen liefern. Achten Sie auf die INMETRO-Kennzeichnung und stimmige Indizes für Last und Geschwindigkeit.
| Kriterium | Nutzen im brasilianischen Alltag |
|---|---|
| Nassgrip und Aquaplaning | Kurzere Bremswege und Spurtreue bei Starkregen, gerade in der Regenzeit |
| Verschleiß | Planbare Laufleistung auch auf rauem Asphalt, weniger unerwartete Kosten |
| Geräuschkomfort | Weniger Dröhnen auf Beton und Flickenteppichen, entspannter auf Langstrecken |
| Effizienz | Geringerer Verbrauch in der Stadt und auf Autobahnen, spürbar über viele Kilometer |
| Verfügbarkeit | Schneller Ersatz, keine langen Wartezeiten, breites Händlernetz bevorzugen |
Kostenrechnung: wie spart man mit allwetterreifen?
Der Verzicht auf zwei Reifensätze und saisonalen Wechsel senkt Fixkosten. Ein Satz Ganzjahresreifen deckt das komplette Jahr ab. Dazu kommt: Keine Lagerung, keine Terminplanung, weniger Werkstattbesuche. Wer 20.000 bis 30.000 km jährlich fährt, spürt die Effekte stärker.
Rechnen Sie mit einer einfachen Kennzahl: Preis pro 1.000 Kilometer. Teilen Sie den Kaufpreis durch die erwartbare Laufleistung. Ein Modell mit günstigem Stückpreis lohnt nicht, wenn es rasch abbaut. Die beiden Empfehlungen im Test glänzen, weil sie Leistung und Haltbarkeit kombinieren.
Preis pro 1.000 km statt nur Anschaffung: So erkennen Sie, ob ein vermeintliches Schnäppchen wirklich trägt.
Worauf Sie beim kauf achten sollten
Produktdaten richtig lesen
- DOT-Code prüfen: frisch produzierte Reifen bevorzugen.
- Last- und Geschwindigkeitsindex passend zum Fahrzeugschein wählen.
- INMETRO-Siegel und nachvollziehbare Herkunft verlangen.
- Gewährleistung und Schadenabwicklung beim Händler klar klären.
Montage und pflege
- Nach der Montage den Reifendruck an die Beladung anpassen, lieber häufig prüfen.
- Alle 8.000 bis 10.000 km achsweise durchwechseln, um gleichmäßigen Abrieb zu sichern.
- Spur und Sturz bei einseitigem Verschleiß kontrollieren lassen.
Was der test für brasilien bedeutet
Viele Regionen kennen keine regelmäßigen Schneefälle. Allwetterreifen adressieren daher vor allem Regen- und Hitzestress. Die zwei empfohlenen Modelle zeigen, dass moderne Mischungen Silica, flexible Lamellen und stabile Schultern vereinen können. Wer selten in Hochlandregionen mit Kälte unterwegs ist, erhält eine praxistaugliche Ein-Lösung-Strategie.
In Küstenstädten zählt Entwässerung: Breite Längsrillen und scharfe Querkanäle helfen, Wasser schnell abzuführen. Im Binnenland überzeugt ein ruhiges Abrollen auf ausgebesserten Belägen. Prüfen Sie beim Probefahren gezielt das Lenkansprechen in schnellen Spurwechseln – hier trennt sich Spreu von Weizen.
Zusatzwissen für eine bessere entscheidung
Der Geschwindigkeitsindex sagt nichts über Grip, sondern über Temperaturfestigkeit bei Tempo. Ein höherer Index hält thermische Last aus, kostet aber manchmal Komfort. Wer selten schnell fährt, muss nicht zwangsläufig den höchsten Index wählen, solange die Herstellerfreigabe passt.
Eine einfache Simulation hilft: Setzen Sie Ihre Jahreskilometer, den Reifenpreis, die erwartete Laufleistung und die Wechselkosten an. Vergleichen Sie zwei Szenarien – Allwetter vs. Sommerreifen plus saisonaler Service. So erkennen Sie, ab welchem Kilometerstand sich die Ein-Satz-Strategie rechnet. Berücksichtigen Sie Reparaturrisiken: Ein robuster Karkassenaufbau schützt vor Bordsteinschäden, senkt Ausfälle und damit Folgekosten.



Toller Artikel, danke für diesen 68.000-km-Test: Er ist selten und sehr interessant. Der Vergleich Goodyear vs. Viking ist eindeutig, insbesondere bei Nässe und Geräuschentwicklung. Mir gefällt die Idee des „Preises pro 1.000 km“ und nicht nur der Kauf. Und die Erinnerung, alle 8.000 bis 10.000 km zu wechseln, ist super. Das hilft mir bei meinem Golf mit 225/45 R17; ich hatte überlegt, auf 16 Zoll umzusteigen, sehe aber den Kompromiss zwischen Präzision und Komfort. Kurz gesagt: genug, um Geld zu sparen, ohne böse Überraschungen.