Der Herbst naht, die Räume kühlen ab, und das leise Gluckern wird lauter. Viele fragen sich: Wo bleibt die Wärme?
Wer jetzt richtig handelt, holt verlorene Heizleistung zurück und senkt die Kosten. Mit wenigen Handgriffen, etwas Geduld und einem kleinen Werkzeugset wird der Heizkörper wieder gleichmäßig warm.
Warum luft die wärme stoppt
Luftblasen im Heizkreislauf blockieren den Fluss des Heizwassers. Das Wasser verteilt sich schlechter, Radiatoren rauschen, werden ungleichmäßig warm oder bleiben unten kalt. Das treibt den Verbrauch nach oben, weil mehr Energie nötig ist, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
Wenn der Heizkörper oben heiß und unten kalt bleibt, sitzt oft Luft im System – entlüften spart sofort Energie.
Gerade vor Beginn der Heizsaison, vielerorts ab 1. Oktober, lohnt sich ein Check. In Mietwohnungen sind zentrale Anlagen üblich, in Einfamilienhäusern hängen Umwälzpumpe und Füllstutzen oft im Hauswirtschaftsraum oder im Keller.
Werkzeug, das sie brauchen
- Entlüftungsschlüssel (alternativ vorsichtig: Schlitzschraubendreher oder kleine Zange)
- Kleiner Becher oder Schale
- Altes Handtuch oder Lappen
- Optional: Arbeitshandschuhe
Ohne originalen Schlüssel nur mit Gefühl arbeiten: ein beschädigtes Ventil verursacht Folgekosten.
So entlüften sie richtig
7 schritte, die in 10 bis 15 minuten pro wohnung reichen
Arbeiten sie in einer Mietwohnung ohne Zugang zur Pumpe, hilft es, während der Wartezeit alle Thermostate vollständig zu öffnen. So strömt Luft leichter zum Ventil. Entlüften sie zügig nacheinander alle Heizkörper.
Ventil nie ganz herausdrehen. Verbrühungsgefahr: Heißes Wasser kann schlagartig austreten.
Wenn der heizkörper danach nicht warm wird
Bleiben Heizflächen trotz Entlüftung kühl, liegen oft andere Ursachen vor. Drei Klassiker: zu niedriger Anlagendruck, ein klemmender Thermostatstift oder verschlammte Heizkörper.
Anlagendruck prüfen
Ein Blick aufs Manometer am Kessel zeigt den Betriebsdruck. In Einfamilienhäusern liegt der Zielbereich meist zwischen 1,2 und 1,8 bar (abhängig von Gebäudehöhe und Herstellerangaben). In höheren Gebäuden kann 1,5 bis 2,0 bar nötig sein.
- Unter 1,0 bar: Nachfüllen veranlassen.
- Über 2,5 bar: Anlage abstellen und den Fachbetrieb kontaktieren.
In Mietobjekten kümmert sich die Hausverwaltung oder der Vermieter ums Nachfüllen. Im eigenen Haus erfolgt das Nachspeisen über den Füllschlauch mit Trinkwasserschutzarmatur. Danach wieder entlüften, Druck kontrollieren, bei Bedarf nachjustieren.
Thermostatventil klemmt
Häufig klemmt der kleine Stift im Ventil, besonders nach längerer Sommerpause.
- Thermostatkopf abnehmen (Überwurfmutter lösen).
- Stift vorsichtig mehrmals eindrücken und lösen, bis er frei gleitet.
- Kopf wieder aufsetzen, Funktion testen.
Wenn der Stift nicht nachgibt oder Wasser austritt, Arbeit beenden und den Fachbetrieb rufen.
Verschlammung und ablagerungen
Braunes Wasser, gluckernde Geräusche und ungleichmäßige Wärmeverteilung sprechen für Schlamm im System. Dann hilft ein hydraulischer Abgleich und gegebenenfalls eine Spülung der Anlage. Das erledigt ein Heizungsprofi.
Rechte und pflichten in mietwohnungen
Grundsätzlich muss der Vermieter sicherstellen, dass die Heizung funktioniert und angemessene Raumtemperaturen erreichbar sind. Kleinere Handgriffe am Heizkörper wie Entlüften im Wohnraum sind Mieterinnen und Mietern möglich. Eingriffe an der Zentralheizung, am Kessel oder an der Pumpe übernimmt die Hausseite.
Am zentralen Kessel arbeiten nur Eigentümer oder Fachbetriebe. Mietende entlüften ausschließlich die Heizkörper in der Wohnung.
Werden Räume trotz korrekter Bedienung nicht warm, Störungen schriftlich melden. Temperaturprotokolle helfen bei der Dokumentation.
Checkliste: fehlerbild, ursache, nächster schritt
| Symptom | Wahrscheinliche ursache | Maßnahme |
|---|---|---|
| Gluckern, oben heiß, unten kalt | Luft im Heizkörper | Entlüften, danach Druck prüfen |
| Gleichmäßig kalt trotz offenem Thermostat | Klemmender Thermostatstift | Stift lösen, Funktion testen |
| Heizkörper bleibt lauwarm | Niedriger Anlagendruck | Druck auf Sollwert bringen, entlüften |
| Rauschen im Rohrnetz | Zu hoher Durchfluss, fehlender Abgleich | Heizungsprofi für Abgleich beauftragen |
| Braunes Wasser | Schlamm/Ablagerungen | Anlage spülen lassen |
Wie oft sie entlüften sollten
Einmal jährlich reicht meist, ideal vor dem Start der Heizperiode. Nach Arbeiten am System, nach Handwerkerterminen oder bei wiederkehrendem Gluckern sofort handeln. In Altbauten mit langen Strängen kann ein zweiter Durchgang nach zwei Tagen sinnvoll sein.
Ohne pumpe abstellen: geht das?
Wer die Pumpe nicht ausschalten kann, entlüftet bei laufendem Betrieb. So gelingt es besser:
- Alle Thermostate auf höchste Stufe, 20–30 Minuten warten.
- Mit dem obersten Heizkörper beginnen, nach unten arbeiten.
- Kurze Pausen zwischen den Radiatoren, damit Luft weiterwandert.
Das Resultat bleibt etwas unruhiger als mit abgeschalteter Pumpe, aber die größten Luftpolster verschwinden meist.
Spartipps, die sofort wirken
- Hydraulischer Abgleich: Gleichmäßige Verteilung senkt den Verbrauch um bis zu 10–15 Prozent.
- Thermostatköpfe erneuern: Präzise Regelung verhindert Überheizen.
- Freie Heizkörper: Keine Vorhänge oder Möbel davor, 30 Zentimeter Abstand lassen.
- Raumtemperatur: Jedes Grad weniger spart etwa 6 Prozent Energie.
Ein sauber entlüftetes System spart Geld, schützt das Material und erhöht den Wohnkomfort spürbar.
Weitere praxisinfos für den alltag
Planen sie nach dem Entlüften einen kurzen Rundgang: Fühlen sie Vor- und Rücklauf am Heizkörper. Deutliche Temperaturunterschiede sind normal, aber der Radiator sollte flächig warm werden. Prüfen sie die Thermostateinstellungen je Raum: Bad 22–23 Grad, Wohnzimmer 20–21 Grad, Schlafzimmer 17–18 Grad.
Wer ein älteres Ventil hat, markiert sich die Entlüftungsrichtung mit einem kleinen Punkt. Das verhindert hektisches Drehen beim nächsten Mal. Für Haushalte mit häufigen Luftproblemen lohnt ein automatisches Entlüftungsventil am Heizkörper. Es ersetzt keine Wartung, reduziert aber Störungen.
Was sie selbst reparieren dürfen – und was nicht
Im Wohnraum gelten folgende Arbeiten als unkritisch: Thermostatkopf wechseln, Stift lösen, Entlüften, Abdeckungen reinigen. Tabu sind Arbeiten an Gasgeräten, Brenner, Kesselparametern, Elektrik und Armaturen der Trinkwasser-Nachspeisung ohne passende Sicherung. Bei Unsicherheit immer den Fachbetrieb oder die Hausverwaltung kontaktieren.
Wer im Eigenheim Wasser nachfüllt, nutzt eine geprüfte Systemtrennung. Das schützt vor Rückfluss ins Trinkwassernetz. Nach dem Füllen noch einmal entlüften und den Druck auf dem Manometer kontrollieren. Erst dann auf Normalbetrieb gehen.



Ces 7 étapes marchent-elles aussi si on ne peut pas couper la pompe en immeuble? Faut attendre combien de minutes entre chaque radiateur pour laisser l’air migrer?
Promettre « 100 € en 10 minutes », ça dépend du prix du gaz, de la surface et de l’état de l’installation. Ça sonne un peu marketing quand même, non?