Claus Theo Gärtner mit 82: so lebt er nach 300 folgen, 35 jahren liebe und rauchstopp – für sie

Claus Theo Gärtner mit 82: so lebt er nach 300 folgen, 35 jahren liebe und rauchstopp – für sie

Ein TV-Gesicht prägt Generationen, doch jenseits des Rampenlichts sortiert er Prioritäten neu und stellt Weichen für sein Leben heute.

Viele kennen Claus Theo Gärtner als wortkargen Ermittler mit Lederjacke und klarer Kante. Hinter der Kultfigur arbeitet der 82-Jährige an Gesundheit, Partnerschaft und Alltag – und setzt dabei auf Erfahrung, Disziplin und kleine, konkrete Entscheidungen.

Zwischen kultfigur und privatmann

Als Josef Matula wurde Claus Theo Gärtner zur festen Größe des deutschen Fernsehens. Von 1981 bis 2013 spielte er in Ein Fall für zwei den Privatdetektiv an der Seite wechselnder Juristen. Nach 300 Folgen zog er die Reißleine – und kehrte 2017 bis 2019 noch einmal für drei eigenständige Matula-Filme zurück. Danach verabschiedete er sich vom Bildschirm. Der Darsteller spricht offen darüber, dass ihn das Publikum bis heute mit seiner Rolle identifiziert. Selbst wenn er andere Figuren übernimmt, liest er Schlagzeilen, die weiterhin „Matula“ sagen. Das nervt manchmal, gehört für ihn aber inzwischen zur Bilanz.

300 Folgen, drei späte TV-Filme und ein Label, das bleibt: Matula als Lebensrolle – und als Markenzeichen.

Der schmale grad zwischen rolle und karriere

Gärtner bekam früh Anerkennung jenseits des Krimis. Für den Film Zoff erhielt er 1972 eine Auszeichnung als bester Nachwuchsschauspieler. Es folgten Theaterengagements an renommierten Häusern. 2009 verkörperte er im TV-Film Der Mann aus der Pfalz den CDU-Politiker Heiner Geißler. Trotzdem blieb die Wahrnehmung: Viele Zuschauer sehen zuerst Matula. Gärtner hat das angenommen. Er sagt, der Stempel sei nicht wegzudiskutieren, und nutzt ihn als Türöffner für Begegnungen, ohne sich dahinter zu verstecken.

Leben mit perspektive: partnerin, reisen, tauchen

Seit über zwei Jahrzehnten lebt Gärtner mit Sarah Würgler zusammen, einer Schweizer Regieassistentin. Das Paar heiratete 2008. Der Altersunterschied von 35 Jahren war Thema, vor allem zu Beginn. Heute beschreibt Gärtner den Unterschied als kaum spürbar. Beide teilen Hobbys, planen Reisen, gehen tauchen und halten sich mit gemeinsamen Aktivitäten fit. Der Rhythmus der Beziehung hat etwas Bodenständiges: kein großes Pathos, dafür gemeinsame Routinen und Abenteuer, die Kraft geben.

Warum der altersunterschied keine last ist

Gärtner betont, dass Neugier und Humor wichtiger sind als Jahreszahlen. Er wiederholt manche Erlebnisse gern ein zweites Mal, weil seine Frau sie erstmals entdecken will. Das schafft Nähe. Zugleich bleibt er wachsam für die Fallstricke des öffentlichen Interesses. Wenn Fremde seine Partnerin als „Frau Matula“ ansprechen, reagiert das Paar gelassen. Sie nehmen es mit einem Lächeln – und gehen weiter.

Gesund bleiben: rauchstopp nach 66 jahren

2024 hat sich Gärtner ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Schluss mit dem Rauchen, nach 66 Jahren Gewohnheit. Er begann als 15-Jähriger. Heute nutzt er eine Methode, die an Akupunktur erinnert, jedoch ohne Nadeln auskommt. Eine Ärztin stimuliert mit einem Pflaster am Ohr gezielt Punkte, um das Verlangen zu dämpfen. Der Wunsch dahinter ist klar: selbstbestimmt alt werden, ohne Pflegefall zu sein. Er beschreibt ein Vorbild aus der eigenen Familie: Der Vater starb plötzlich, ohne lange Leidenszeit. Das prägt seine Entscheidungen.

Rauchstopp mit Ohrpflaster, mehr Bewegung, feste Routinen: kleine Schritte für mehr Eigenständigkeit im hohen Alter.

Die rente und ein freund, der drängte

Ein Detail, das viel über Gärtners Gegenwart erklärt, liegt in der Vergangenheit. Serienpartner Günter Strack überzeugte ihn einst, in die Pensionskasse einzuzahlen. Der Jüngere interessierte sich damals kaum für Altersbezüge. Strack blieb hartnäckig – und Gärtner ist ihm heute dankbar. Diese Weichenstellung gibt Freiheit: mehr Zeit für Familie, weniger Druck, Rollen annehmen zu müssen, die nicht passen.

  • 82 Jahre alt, wohnhaft überwiegend in Deutschland und der Schweiz.
  • 300 Folgen Ein Fall für zwei von 1981 bis 2013.
  • Drei Matula-Filme zwischen 2017 und 2019.
  • Seit 2008 verheiratet, Partnerschaft seit über 20 Jahren.
  • Serie in mehr als 50 Länder verkauft, u. a. als „Un cas pour deux“ und „Kahden keikka“.

Weltweite reichweite, lokales gedächtnis

Ein Fall für zwei war im Ausland ein Exportschlager. Der Titel wechselte die Sprache, das Konzept blieb. Ermittlerpraxis, Alltagsnähe und die klare Figurenführung wirkten international. Hierzulande bleiben Bilder hängen: Matula steigt in alte Autos, stellt Fragen, riskiert auch mal einen blauen Fleck. Diese Erinnerungen machen den Übergang in die private Phase sichtbar – nicht als Bruch, sondern als Weiterentwicklung.

Was der blick auf seine zahlen verrät

Die Biografie zeigt ein Gleichgewicht: lange TV-Präsenz, gezielte spätere Einsätze, bewusster Rückzug und Investitionen in Alltag und Gesundheit. Die Kombination aus familiärer Stabilität, strukturiertem Training und kontrolliertem Tempo schafft Spielraum. So entstehen Pläne, die nicht von Drehtagen abhängen. Reiseziele, Treffen mit Freunden, Sport – Gärtner beschreibt es als eine Liste, die er Punkt für Punkt abarbeitet.

Mehr wissen: ohrakupressur, altersvorsorge, alltagsplanung

Ohrakupressur, auch Aurikulotherapie, setzt auf Reflexzonen an der Ohrmuschel. Ziel ist, über sanften Druck das Verlangen nach Nikotin zu senken. Studien zeigen gemischte Ergebnisse. Die Methode kann wirken, wenn Motivation und Begleitung stimmen. Häufig kombinieren Patienten das Pflaster mit Verhaltenstraining, etwa festen Rauchpausen, Ersatzhandlungen und kurzen Atemübungen. Wer ähnliches erwägt, sollte eine qualifizierte Praxis wählen und Rückfälle als Teil des Prozesses akzeptieren.

Altersvorsorge für Filmschaffende bleibt ein Thema mit Tücken. Unregelmäßige Beschäftigung, Projektarbeit und Pausen erschweren die Planung. Pensionskassen, Zusatzversicherungen und kontinuierliche Einzahlungen glätten Risiken. Der Fall Gärtner zeigt, wie wertvoll ein früher Anstoß sein kann. Wer sich rechtzeitig kümmert, behält im hohen Alter Wahlfreiheit – ob bei Wohnort, Arbeitstempo oder Gesundheitsstrategien.

Alltagsplanung bringt Stabilität in Übergangsphasen. Drei Bausteine helfen vielen: regelmäßiger Sport mit klarer Wochenstruktur, eine soziale Routine mit festen Treffen und ein Plan für Genuss ohne Tabak. Beispiele sind kurze Schwimmeinheiten, moderates Krafttraining, Spaziergänge mit Telefonat, kleine Reiseziele per Bahn und eine Liste rauchfreier Belohnungen. So entsteht ein System, das trägt, auch wenn die große Bühne längst dunkel ist.

2 thoughts on “Claus Theo Gärtner mit 82: so lebt er nach 300 folgen, 35 jahren liebe und rauchstopp – für sie”

  1. Schön zu lesen, wie Gärtner nach 300 Folgen seinen eigenen Rhythmus gefunden hat. Diese Mischung aus Reisen, Tauchen und Disziplin klingt bodenständig und klug. Matula bleibt Kult, aber das hier zeigt den Menschen dahinter.

  2. guillaume_légende

    Ohrpflaster gegen Nikotin? Klingt nach Placebo. Hat jemand echte Langzeiterfahrungen damit oder ist das nur ein kurzer Effekt? Ich frag ernsthaft, kein Hohn.

Leave a Comment

Votre adresse e-mail ne sera pas publiée. Les champs obligatoires sont indiqués avec *