Viele kennen ihn als Matula. Doch fernab der TV-Kamera läuft sein Leben anders, als du vielleicht erwartest – heute wirklich.
Seit 2013 steht Claus Theo Gärtner nicht mehr als Privatdetektiv Matula im ZDF vor der Kamera. Der Schauspieler, inzwischen 82, hat neue Routinen, klare Pläne und eine überraschend pragmatische Sicht auf Ruhestand, Gesundheit und Ruhm. Was treibt ihn um, was lässt er los, und was bleibt vom Kultdetektiv?
Ein leben nach Matula
Über drei Jahrzehnte verkörperte Gärtner in Ein Fall für zwei den hemdsärmeligen Ermittler. 300 Episoden prägten ein Bild, das auch Jahrzehnte später an ihm haftet. Er akzeptiert das Label Matula, ohne sich davon bestimmen zu lassen. Seine Rückkehr in drei eigenständigen Matula-Filmen zwischen 2017 und 2019 schloss das Kapitel versöhnlich ab. Danach zog er sich aus dem Bildschirmgeschäft zurück.
Heute richtet er seinen Alltag weniger nach Drehplänen als nach persönlichen Projekten aus. Er reist, bleibt sportlich aktiv und teilt viele Aktivitäten mit seiner Partnerin. Diese Balance hilft ihm, das Tempo hochzuhalten, ohne sich zu überfordern.
300 folgen, drei spätere dreiteiler, ausstrahlung in über 50 ländern: eine tv-figur wurde zur marke – und zum lebenslauf.
Die prägung durch eine rolle
Gärtner spielte in seiner Laufbahn zahlreiche Figuren, vom Theater bis zum Politfilm. Wenn Zuschauer ihn dennoch spontan als Matula ansprechen, nimmt er das gelassen. Er sagt damit indirekt: Reichweite formt Wahrnehmung. Wer jahrzehntelang zur Primetime auftritt, bleibt Teil der Wohnzimmerbiografie vieler Menschen. Diese Bindung erklärt, warum Fremde seine Frau manchmal als Frau Matula adressieren – und warum die Rolle auch Jahre später Gespräche eröffnet.
Rente, die trägt: was er Günter Strack verdankt
Ein Kapitel, das oft unterschätzt wird: Altersvorsorge im Schauspiel. Als junger Darsteller dachte Gärtner wenig an Beiträge und Rentenlücken. Sein Serienpartner Günter Strack drängte ihn einst, die Pensionskasse zu unterschreiben. Diese Weichenstellung wirkt bis heute. Sie verschaffte dem TV-Star finanziellen Spielraum, um den Ruhestand selbstbestimmt und ohne überhastete Jobs anzugehen.
Vorausschau sichert freiheit: ein früh erzwungener rentenantrag zahlt die freiheit von morgen.
Viele Kunst- und Medienberufe kennen unregelmäßige Einkommen. Regelmäßige Vorsorge, auch durch Branchenkassen, schützt vor späten Engpässen. Gärtners Beispiel zeigt: Mentoren und Kollegen können hier den Ausschlag geben.
Gesundheit im fokus: rauchstopp nach 66 jahren
2024 meldete Gärtner einen Einschnitt: Er will nach 66 Jahren die Zigarette hinter sich lassen. Die Methode wirkt ungewöhnlich, aber populär: eine Art Akupunktur ohne Nadeln, per Pflaster am Ohr. Ziel ist, Verlangen zu dämpfen und Routinen aufzubrechen. Er koppelt das mit einem klaren Lebensziel: lange mobil bleiben und eine Pflegebedürftigkeit vermeiden.
Solche Techniken gehören in die Familie der Auriculotherapie. Einige Menschen berichten über schnelle Erfolge, andere brauchen Begleitstrategien, etwa Verhaltenstraining oder Nikotinersatz. Wer viel raucht, profitiert häufig von mehreren Bausteinen zugleich, zum Beispiel Trigger-Analyse, feste Rauchpausen-Alternativen und Unterstützung durch das Umfeld.
- Start mit 15 jahren: nikotinkarriere über sechs jahrzehnte
- Ziel 2024: ausstieg mit ohrpflaster statt nadeln
- Motivation: beweglich bleiben, eigenständigkeit sichern
- Begleiter: sport, reisen, feste alltagsrituale
gesundheit wird planbar, wenn gewohnheiten messbar werden: auslösezeiten, alternativen, belohnungen – drei hebel für den ausstieg.
Privatleben: partnerschaft, die jung hält
Mit der schweizer regieassistentin Sarah Würgler ist Gärtner seit über 20 Jahren zusammen, 2008 heiratete das Paar. Der Altersunterschied von 35 Jahren spielt im Alltag eine kleinere Rolle als gemeinhin erwartet – auch, weil beide vieles gemeinsam tun: tauchen, reisen, neue Orte erkunden. Diese gemeinsame Aktivität wirkt wie ein Fitnessprogramm für Körper und Kopf. Wer ab 70 aktiv bleibt, stabilisiert Muskelkraft, Gleichgewicht und Aufmerksamkeit. Das senkt Sturzrisiken und stärkt Alltagskompetenz.
Partnerschaften mit großem Altersunterschied stellen Fragen an Rollenbilder, Planbarkeit und Lebensrhythmen. Bei Gärtner entsteht Stabilität aus gemeinsamem Tempo: Er wiederholt mit seiner Frau Erlebnisse, die ihm früher wichtig waren, und adaptiert sie auf die Gegenwart. So entsteht geteilte Geschichte – ein Anker gegen das Gefühl, die eigene Biografie liefe getrennt weiter.
Karrierehöhepunkte im überblick
| 1972 | Auszeichnung als nachwuchsschauspieler für Zoff |
| 1981 | Start von Ein Fall für zwei als Josef Matula |
| 2008 | Heirat mit Sarah Würgler |
| 2009 | Rolle als Heiner Geißler in der Kohl-Verfilmung |
| 2013 | Ausstieg nach 300 folgen |
| 2017–2019 | Drei Matula-dreiteiler |
| 2024 | Rauchstopp-projekt mit ohrpflaster-methode |
Wie groß der fußabdruck von Matula bleibt
Ein Fall für zwei gilt als einer der exportstärksten ZDF-Krimis. In Hochzeiten lief die Serie in mehr als 50 Ländern. Diese Verbreitung erklärt, warum die Figur Matula eine Art kulturelles Gedächtnis besetzt. Für Fans stellt sich weniger die Frage, ob ein Comeback plausibel wäre, sondern in welcher Form es stattfinden könnte. Gärtner selbst setzt aktuell andere Prioritäten. Und doch lebt die Figur weiter – in Wiederholungen, in Streaming-Auswertungen und in Köpfen, die mit dem Tonfall der 80er-Jahre ermittelt haben.
reichweite schafft erinnerung: wer über generationen einschaltquoten bündelt, bleibt teil der alltagskultur.
Was du für dich mitnehmen kannst
Die Geschichte hinter dem Ruhestand erzählt mehr als Nostalgie. Sie zeigt, wie Weichenstellungen wirken: ein unterschriebenes Rentenformular, eine rechtzeitige Gesundheitsentscheidung, ein verbindlicher Alltagsplan. Wer heute in freien Berufen arbeitet, kann an drei Schrauben drehen: Kontinuität beim Vorsorgesparen, belastbare Netzwerke, klare Stoppsignale bei Gewohnheiten, die Kraft ziehen.
Rauchfrei werden gelingt eher, wenn du konkret planst: Wann kommt die Lust? Was ersetzt die Handlung? Wer erinnert dich an dein Ziel? Ein kleines Protokoll und sichtbare Belohnungen nach rauchfreien Tagen helfen. Stütze dich auf Routinen, die dir liegen: kurze Spaziergänge, Atemübungen, ein Glas Wasser statt Griff zur Schachtel.
Zahlen, die einordnen
- 82 jahre: alter 2024
- 300 folgen: karrierefundament in der prime time
- 3 spätere dreiteiler: kontrollierter abschied statt abruptem cut
- 50+ länder: internationale präsenz einer deutschen krimimarke
- 35 jahre differenz: partnerschaft jenseits gängiger schablonen
- 66 rauchjahre: ausstieg mit methode und motiv
Wer an die eigene finanzielle basis denkt, kann Gärtners Lektion auf heute übertragen: früh mit kleinen Beiträgen starten, Lücken dokumentieren, branchenspezifische Kassen prüfen, Nebeneinkünfte konsequent melden. Das klingt nüchtern, wirkt aber über Jahrzehnte. Und genau das verschafft die Freiheit, Projekte nach Herz und Kraft zu wählen – statt aus Not.
Auch für Fans ergeben sich neue Zugänge: statt auf die nächste Matula-Folge zu warten, lohnt der Blick auf frühe Bühnen- und Filmarbeiten, die seine Bandbreite zeigen. Wer Krimis liebt, kann außerdem vergleichen, wie sich Ermittlerfiguren über Jahrzehnte verändern – vom kernigen Alleingänger zum Teamplayer mit digitaler Spurensuche. So bleibt der Blick auf Matula lebendig, ohne an der Vergangenheit zu kleben.



À 82 ans, arrêter après 66 ans de cigarette, c’est dingue – et franchemant motivant. J’aime l’idée de routines simples, sport, voyages, projets perso. Merci pour le rappel sur la prévoyance: on néglige trop souvent ces papiers barbants, jusqu’au jour où il est trop tard. Bravo, vraiment.