Familien rechnen, Preise steigen, das Konto bestimmt den Alltag. Wer Kinder hat, schaut genau hin: Was ändert sich 2026?
Ab dem 1. Januar 2026 wird das Kindergeld in Deutschland erneut angehoben. Die Politik will Familien spürbar entlasten, auch wenn die Erhöhung moderat ausfällt. Hier erfahren Sie, wie hoch die Beträge ausfallen, wie die Auszahlung funktioniert und worauf Sie bei Freibetrag, Antrag und Kinderzuschlag achten sollten.
Was sich 2026 beim kindergeld ändert
Nach 250 Euro pro Kind im Jahr 2024 und 255 Euro im Jahr 2025 steigt das Kindergeld 2026 auf 259 Euro monatlich pro Kind. Das bedeutet 4 Euro mehr pro Monat als 2025 und 9 Euro mehr als 2024.
259 Euro Kindergeld pro Kind und Monat ab 1. Januar 2026. Das ergibt 3.108 Euro im Jahr je Kind.
Rechnerisch bringt die Anpassung 48 Euro zusätzlich pro Jahr und Kind. Für Familien mit mehreren Kindern summiert sich das Plus: Bei zwei Kindern sind es 96 Euro im Jahr, bei drei Kindern 144 Euro.
Tabelle mit den betragen
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der monatlichen und jährlichen Zahlungen je Kind:
| Jahr | Monatlich je Kind | Jährlich je Kind | Plus zum Vorjahr |
|---|---|---|---|
| 2024 | 250 € | 3.000 € | – |
| 2025 | 255 € | 3.060 € | + 60 € |
| 2026 | 259 € | 3.108 € | + 48 € |
Die Anpassungen folgen der Linie der vergangenen Jahre: kleine, regelmäßige Schritte, die das verfügbare Einkommen stabilisieren sollen.
So funktioniert die auszahlung 2026
Die Auszahlung des Kindergeldes erfolgt monatlich durch die Familienkasse. Maßgeblich ist die Kindergeldnummer: Ihre Endziffer steuert den konkreten Termin. Frühe Endziffern werden meist früher im Monat bedient, hohe Ziffern später.
- Eine Auszahlung pro Familie, egal wie viele Kinder.
- Wechselnde Bankarbeitstage und Feiertage können den Termin verschieben.
- Auszahlungen für mehrere Kinder werden gesammelt überwiesen.
Die Endziffer der Kindergeldnummer bestimmt den Auszahlungstag. Prüfen Sie regelmäßig Ihren Kontoauszug.
Wer neu Anspruch hat, sollte frühzeitig den Antrag stellen, damit die Familienkasse rechtzeitig zum Monatswechsel auszahlen kann.
Kinderfreibetrag und günstigerprüfung
Parallel zum Kindergeld steigt 2026 voraussichtlich auch der Kinderfreibetrag. Er mindert das zu versteuernde Einkommen und wirkt über die Einkommensteuer. Welche Variante für Sie vorteilhafter ist, prüft das Finanzamt automatisch mittels Günstigerprüfung.
Was bedeutet das für sie
Bei niedrigen und mittleren Einkommen bringt das monatliche Kindergeld häufig mehr Liquidität. Bei höheren Einkommen kann der steuerliche Effekt des Kinderfreibetrags größer ausfallen. Die konkrete Ersparnis hängt von Ihrem Steuersatz, dem Solidaritätszuschlag und ggf. der Kirchensteuer ab.
- Kindergeld: monatliche Zahlung, planbar und unabhängig vom Steuersatz.
- Kinderfreibetrag: steuerliche Entlastung, spürbar erst mit dem Steuerbescheid.
- Automatische Prüfung: Sie müssen nicht wählen, das Finanzamt vergleicht.
Wer seine Steuerlast abschätzen möchte, nutzt am besten einen Brutto-Netto-Rechner und rechnet mit den voraussichtlichen Werten für 2026. So lässt sich erkennen, ob der Freibetrag oder das Kindergeld den größeren Vorteil bringt.
Antrag stellen: so kommen sie an das geld
Das Kindergeld beantragen Sie bei der Familienkasse. Anspruch besteht ab Geburt des Kindes, in der Regel für Eltern mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland.
Unterlagen und fristen
- Steuer-Identifikationsnummer des Kindes und des Antragstellers.
- Geburtsurkunde bzw. Nachweise über die Haushaltszugehörigkeit.
- Bankverbindung für die Auszahlung.
- Bei getrennten Eltern: Einwilligung bzw. Berechtigtenbestimmung.
Rückwirkend wird Kindergeld üblicherweise für bis zu sechs Monate gezahlt. Wer erst später beantragt, verschenkt Geld. Stellen Sie den Antrag möglichst zeitnah nach der Geburt oder sobald ein Anspruch entsteht, etwa bei Zuzug.
Kinderzuschlag: wenn das kindergeld nicht reicht
Der Kinderzuschlag hilft Familien mit kleinem Einkommen, die zwar ihren eigenen Bedarf, aber nicht vollständig den der Kinder decken können. Er wird zusätzlich zum Kindergeld gezahlt und hängt von Einkommen, Wohnkosten und Kinderzahl ab.
Wer hat chancen
- Erwerbstätige Eltern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen.
- Familien, die ohne Kinderzuschlag Bürgergeld beziehen müssten.
- Haushalte mit angemessenen Wohnkosten im Rahmen der Richtwerte.
Die Höhe ist individuell. Rechnen Sie mit den Daten zu Bruttoeinkommen, Warmmiete, Kinderzahl und Alter der Kinder. Der Zuschlag kann zusammen mit Wohngeld einen deutlichen Unterschied machen. Änderungen bei Einkommen oder Miete müssen gemeldet werden, sonst drohen Rückforderungen.
Rechenbeispiele für familien
Zwei kinder im haushalt
2025 erhalten Sie 510 Euro pro Monat (255 Euro je Kind). 2026 sind es 518 Euro (259 Euro je Kind). Das Plus beträgt 8 Euro pro Monat bzw. 96 Euro im Jahr.
Drei kinder im haushalt
2025 fließen 765 Euro, 2026 dann 777 Euro. Sie gewinnen 12 Euro pro Monat und 144 Euro pro Jahr. Wenn zusätzlich der Kinderfreibetrag vorteilhaft ist, spüren Sie den steuerlichen Effekt beim Steuerbescheid.
Häufige fragen aus der praxis
Was passiert bei volljährigen kindern in ausbildung
Für Kinder über 18 kann der Anspruch bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres bestehen, etwa in Schule, Ausbildung oder Studium. Nachweise sind erforderlich. Bei Minijobs oder Werkstudententätigkeiten bleibt der Anspruch meist unberührt.
Wechsel im haushalt oder trennung
Kindergeld steht dem zu, in dessen Haushalt das Kind lebt. Bei Wechselmodell-Lösungen ist eine Absprache nötig. Die Berechtigung lässt sich ändern, eine kurze Mitteilung an die Familienkasse genügt mit entsprechenden Nachweisen.
Was sie jetzt konkret tun können
- Anspruch prüfen, Unterlagen bereitlegen, Antrag digital oder schriftlich vorbereiten.
- Haushaltsplan anpassen: 2026 mit 4 Euro mehr pro Kind und Monat kalkulieren.
- Steuerliche Wirkung des Kinderfreibetrags im Blick behalten, Belege sammeln.
- Kinderzuschlag simulieren, wenn das Einkommen knapp ist, und zeitnah beantragen.
Pro Kind kommen 2026 jährlich 3.108 Euro zusammen. Bei drei Kindern sind das über 9.000 Euro im Jahr.
Wer zusätzlich zu Miete, Nebenkosten und gestiegenen Preisen plant, kann die Kindergeldanhebung gezielt nutzen: Rücklagen für Klassenfahrten, Vereinsbeiträge oder Notfälle. Kleine Schritte schaffen im Familienetat spürbare Luft, wenn sie verlässlich eingeplant werden.
Denken Sie an Aktualisierungen: Ändern sich Bankverbindung, Adresse oder Familiensituation, informieren Sie die Familienkasse umgehend. So vermeiden Sie Verzögerungen und sichern sich die Zahlungen ohne Unterbrechung.



48 € par an… serieux ?