Nach 68.000 kilometern: zwei allwetterreifen dominieren im adac-test – sparst du jetzt beim wechsel?

Nach 68.000 kilometern: zwei allwetterreifen dominieren im adac-test – sparst du jetzt beim wechsel?

Immer mehr Fahrer verzichten auf den saisonalen Reifenwechsel. Das klingt bequem, verlangt aber kluge Entscheidungen und gute Daten.

Der neue Vergleich des ADAC für die Kompaktklasse zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Profilen. Besonders spannend: Zwei Modelle setzen Maßstäbe bei Sicherheit und Haltbarkeit – mit Projektionen bis 68.000 Kilometer. Was bedeutet das konkret für deinen Alltag, dein Budget und deine Werkstatttermine?

Goodyear vs. Viking: dieser ganzjahresreifen überzeugt

Im aktuellen Test in der verbreiteten Dimension 225/45 R17 präsentieren sich zwei Allwetterreifen als klare Empfehlung. Beide kombinieren kurze Bremswege auf nasser Fahrbahn, keine dramatischen Einbrüche auf Schnee und ein sehr langsames Verschleißbild. Diese Mischung reduziert Risiken im Winter und spart im Sommer Kraftstoff und Nerven.

Nur zwei Modelle liegen im Gesamtbild klar vorn: stark auf Nässe, verlässlich im Winter, dazu eine prognostizierte Laufleistung nahe 68.000 Kilometern.

Die Kandidaten adressieren unterschiedliche Käufergruppen. Goodyear zielt auf Fahrer, die maximale Reserven auf Nässe und Schnee verlangen. Viking positioniert sich preislich attraktiver und punktet mit niedriger Abriebrate und ruhigem Abrollen – gerade für Vielfahrer interessant, die selten ins Hochgebirge müssen.

Die besten ganzjahresreifen für die kompaktklasse 225/45 r17 laut adac

Modell Größe im Test Stärken Hinweis ca.-Preis*
Goodyear Vector 4Seasons Gen-3 225/45 R17 starker Nässegrip, gute Schnee-Performance, leiser Lauf stabil bei Tempo, hohe Laufleistung 120–160 €
Viking FourTech 225/45 R17 sehr verschleißarm, effizient, harmonisch bei sehr hohem Tempo etwas weicher 80–110 €

*Preis pro Reifen, typische Straßenpreise; regionale Schwankungen möglich.

So prüft der adac die ganzjahresreifen

Der ADAC bewertet nicht nur ein Kriterium. Die Prüfer messen Bremsweg und Seitenführung auf Nässe, Trockenheit, Schnee und Eis. Dazu kommen Aquaplaning, Geräusche innen und außen, Rollwiderstand, Abrieb und Haltbarkeit. Aus der Abnutzung leitet das Labor eine prognostizierte Laufleistung ab – im aktuellen Feld liegt die Spitze bei rund 68.000 Kilometern.

Nässe und aquaplaning

Auf regennasser Fahrbahn entscheidet der Gummimix. Silica-reiche Mischungen und fein geschnittene Lamellen stützen das Profil. Die Topmodelle liefern kurze Bremswege, arbeiten beim Anbremsen stabil und schieben den Aquaplaning-Einsatzpunkt nach oben.

Schnee und eis

Allwetterreifen brauchen das Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Damit erfüllen sie die situative Winterreifenpflicht. Die Spitze schafft verlässliche Traktion beim Anfahren, saubere Lenkreaktionen auf verschneiter Landstraße und kontrollierbares Verhalten auf Eis.

Laufleistung und abrieb

Hier trennt sich das Feld deutlich. Moderne Abriebmischungen senken den Materialverlust pro Kilometer. Wer ein Modell mit hoher projizierter Laufleistung wählt, spart Rohstoff, Geld und Werkstatttermine.

Bis zu 68.000 Kilometer ohne saisonalen Wechsel: Das reduziert zwei bis drei Montagetermine und spart spürbar Kosten über die Jahre.

Was 68.000 kilometer in der praxis bedeuten

Rund 68.000 Kilometer entsprechen bei 15.000 Kilometern Jahresfahrleistung mehr als vier Einsatzjahren. In dieser Zeit fallen bei Sommer-/Winter-Wechsel sonst zwei Reifensätze an, plus Montage, Einlagerung und Auswuchten. Fährst du überwiegend Stadt, erhöht häufiges Anfahren den Verschleiß. Auf langen Autobahnetappen profitieren Profile mit geringem Rollwiderstand stärker.

  • Stadt und Kurzstrecke: achte auf Nässebremsen und Abrieb.
  • Landstraße mit Winteranteil: sichere Schnee-Performance priorisieren.
  • Autobahn und Tempo: Stabilität bei hoher Geschwindigkeit zählt.

Welche größe 225/45 r17 abdeckt

Die Testgröße passt zu vielen Kompakt- und Mittelklassemodellen, zum Beispiel VW Golf, Audi A3, BMW 1er, Ford Focus, Opel Astra, Seat Leon, Škoda Octavia (je nach Ausstattung). Prüfe vor dem Kauf immer die Angaben im Fahrzeugschein: Breite, Querschnitt, Felgendurchmesser, Last- und Geschwindigkeitsindex.

Kaufberatung: so findest du den passenden allwetterreifen

Ein gutes Testurteil hilft, doch die Kombination mit deinem Fahrprofil entscheidet über den Nutzen. So gehst du vor:

  • Prüfe das Alpine-Symbol für die Winterpflicht und den Geschwindigkeitsindex.
  • Vergleiche Nässebremsweg und Schnee-Handling, nicht nur die Trockenwerte.
  • Achte auf Abrieb und projizierte Laufleistung, wenn du viel fährst.
  • Nimm den Rollwiderstand in die Rechnung auf: 0,2 l/100 km weniger sparen über 40.000 km rund 80 Liter Kraftstoff.
  • Kontrolliere das DOT-Alter beim Kauf; frische Produktion bevorzugt.
  • Rotiere die Räder achsweise alle 10.000–12.000 km, um ungleichmäßigen Verschleiß zu vermeiden.
  • Halte den Luftdruck leicht über Herstellerempfehlung bei Volllast, das stabilisiert und senkt Abrieb.

Preis, verschleiß und co.: zahlen, die du kennen solltest

Ein Satz guter Allwetterreifen kostet in 225/45 R17 typischerweise 320 bis 640 Euro. Rechne dazu Montage und Auswuchten mit etwa 60 bis 120 Euro pro Satz. Wer statt zwei Sätzen (Sommer und Winter) nur einen fährt, spart Einlagerung und Wechsel – etwa 100 bis 180 Euro pro Jahr, je nach Region.

Eine einfache Beispielrechnung für vier Jahre und 60.000 Kilometer:

  • Allwetter: 4 Reifen à 120 € = 480 €, zwei Montagen = 120 €, Summe ca. 600 €.
  • Sommer + Winter: 8 Reifen à 100 € = 800 €, acht Montagen/Wechsel = 320 €, Einlagerung 4 × 120 € = 480 €, Summe ca. 1.600 €.

Die Differenz schrumpft oder wächst je nach Reifenpreis, Fahrstil und regionalen Werkstattkosten. In Gegenden mit strengem Winter bleiben echte Winterreifen für Bergpässe oft die robustere Wahl.

Recht und sicherheit: was du beachten musst

In Deutschland gilt situative Winterreifenpflicht bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte. Allwetterreifen sind zulässig, wenn sie das Alpine-Symbol tragen. M+S allein reicht nicht mehr für Neureifen. Beim Geschwindigkeitsindex darfst du bei Winter- oder Allwetterreifen in Ausnahmefällen einen niedrigeren Index fahren, musst dann aber einen gut sichtbaren Aufkleber im Sichtfeld anbringen, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit nennt.

Technisch lohnt ein Blick auf die Geräuschangabe in dB, die EU-Label-Werte für Nasshaftung (A–E) und den Rollwiderstand. Diese Label sind Anhaltspunkte, ersetzen aber keine unabhängigen Fahrtests. Wer häufig mit Anhänger fährt oder viel Zuladung transportiert, sollte einen höheren Lastindex wählen und den Luftdruck entsprechend anpassen.

Fazit für deinen Alltag: Wähle ein Modell mit starker Nässe-Performance, verlässlichem Winterverhalten und niedriger Abnutzung – so nutzt du die 68.000-Kilometer-Perspektive wirklich aus.

2 thoughts on “Nach 68.000 kilometern: zwei allwetterreifen dominieren im adac-test – sparst du jetzt beim wechsel?”

  1. Top Aufbereitung, danke! Ich pendle ca. 20.000 km/Jahr und überlege, auf Allwetterreiffen umzusteigen. Die 68.000‑km-Prognose klingt verlockend. Für meinen Škoda Octavia (225/45 R17) tendiere ich zum Viking wegen Preis und Abrieb, aber Goodyear wirkt auf Nässe stärker. Lohnt der Aufpreis, wenn’s nur selten ins Gebirge geht? Werkstadt-Termine sparen wäre ein Plus.

  2. 68.000 km? Klingt zu schön, um wahr zu sein. Wie wurde die Laufleistung projeziert – Laborbedingungen oder echte Langstrecke bei wechselnden Temperaturen?

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