Backshop-schock bei Rewe, Edeka und Netto: 40 filialen betroffen – was heißt das jetzt für euch?

Backshop-schock bei Rewe, Edeka und Netto: 40 filialen betroffen – was heißt das jetzt für euch?

Frische Brötchen, kurzer Plausch, weiter einkaufen: Für viele gehört die Bäckerei im Supermarkt zum Alltag. Doch etwas wackelt.

Eine traditionsreiche Kette aus Niedersachsen ordnet sich neu – während die Theken in zahlreichen Rewe-, Edeka-, Netto- und weiteren Märkten geöffnet bleiben. Was bedeutet das für Kundinnen, Kunden und Beschäftigte in Wolfsburg, Gifhorn, Braunschweig und Hannover?

Was hinter der insolvenz steckt

Die Bäckerei Leifert hat beim Amtsgericht Gifhorn ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestartet. Das Unternehmen reagiert damit auf schwache Konjunktur, gestiegene Energiepreise und höhere Kosten für Rohstoffe und Personal. Die Filialen bleiben im Betrieb, das Sortiment an Brot, Brötchen, Kuchen und Snacks läuft weiter.

Kernbotschaft: Verkauf geht weiter, Sortiment bleibt – während hinter den Kulissen restrukturiert wird.

Die Geschäftsführung behält die Zügel in der Hand und arbeitet mit einem vom Gericht bestellten Sachwalter zusammen. Ziel ist die Stabilisierung der Finanzierung, die Vereinfachung von Strukturen und ein tragfähiger Plan für die Zeit nach der Sanierung.

Filialen in supermärkten: diese standorte sind besonders relevant

Leifert betreibt über 40 Standorte, viele davon in Supermärkten. Ein Schwerpunkt liegt bei Netto. Außerdem gibt es Präsenz in Rewe- und Edeka-Märkten sowie bei Penny, Kaufland und Lidl.

Handelskette Geschätzte anzahl leifert-standorte Beispiel-regionen
Netto rund 11 Gifhorn, Wolfsburg, Braunschweig, Lehre, Meinersen
Rewe rund 6 Gifhorn, Hannover-Kronsrode, Peine, Wolfsburg
Edeka 1 Leiferde
Kaufland 2 Garbsen, Wolfsburg
Penny 2 Gifhorn, Wolfsburg
Lidl 1 Wesendorf

Für den Lebensmitteleinzelhandel hat diese Nähe Vorteile: Laufkundschaft, Kaffee-to-go, belegte Brötchen – alles direkt an der Eingangsschleuse. Genau hier setzt die Sanierung an, ohne den Tagesbetrieb zu unterbrechen.

Was kunden jetzt wissen sollten

  • Filialen öffnen regulär. Öffnungszeiten können vor Ort leicht variieren.
  • Sortiment bleibt vorerst stabil: Standardbrote, Brötchen, Kuchen und Snacks sind erhältlich.
  • Vorbestellungen für Feiern oder Catering laufen weiter, solange der Standort geöffnet ist.
  • Gutscheine: In der Regel bleiben sie gültig. Rückfragen direkt in der Filiale klären.
  • Kartenzahlung und Bezahl-Apps funktionieren wie gewohnt, ebenso Pfand- oder Mehrwegsysteme der Filialen.

Für euch ändert sich beim Einkauf zunächst wenig: kaufen, zahlen, mitnehmen – ohne Umwege.

Wie es für die 220 beschäftigten weitergeht

Rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten die Zusage, dass ihre Löhne über das Insolvenzgeld gesichert werden. Diese Zahlung greift in der Regel für bis zu drei Monate und wird über die Bundesagentur für Arbeit abgewickelt. Das verschafft Zeit, um Schichten, Lieferketten und Filialnetz neu auszurichten.

Ausbildungsplätze und Fachkräfte bindet die Firma, wo es wirtschaftlich Sinn ergibt. Personalseitig prüft die Leitung, welche Standorte profitabel arbeiten, welche angepasst werden und wo Qualifizierung hilft, Prozesse zu straffen.

Eigenverwaltung kurz erklärt

Was bedeutet das verfahren?

Bei der Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung im Steuersitz, ein unabhängiger Sachwalter überwacht die Einhaltung der Regeln und die Rechte der Gläubiger. So lassen sich Entscheidungen schneller treffen als in einem Regelverfahren.

Welche ziele verfolgt leifert?

  • Cashflow stabilisieren, Energiekosten senken, Lieferverträge neu verhandeln.
  • Filialnetz überprüfen: starke Lagen sichern, schwache Standorte neu denken.
  • Backstuben und Logistik effizienter steuern, Ausschuss reduzieren.
  • Preise und Gebindegrößen an Nachfrage und Rohstoffpreise anpassen.

Welche voraussetzungen gelten?

Das Gericht ordnet Eigenverwaltung an, wenn eine Sanierung realistisch erscheint. Dafür braucht es Zahlen, einen Plan und externe Begleitung. In diesem Fall begleiten erfahrene Juristen das Vorgehen und berichten an das Gericht.

Warum bäckereien gerade kämpfen

Die Backbranche trifft ein Kostencocktail. Energiepreise bleiben hoch, auch nach staatlichen Entlastungen. Mehl, Butter, Zucker und Verpackung verteuerten sich in Wellen. Höhere Löhne und Mieten addieren sich. Parallel verschiebt sich die Nachfrage: weniger Spontankäufe an Wochentagen, mehr gezielte Einkäufe am Wochenende. Im Supermarktumfeld konkurrieren Filialbäcker mit Aufbackstationen und Discounterpreisen.

Für handwerkliche Anbieter lohnt sich die Nähe zum Lebensmittelhandel, doch die Miete an Toplagen und lange Öffnungszeiten drücken. Wer hier bestehen will, braucht schlanke Prozesse, variable Sortimente und eine klare Kalkulation bis zur letzten Schrippe.

Was jetzt realistisch ist

Kurzfristig bleibt die Versorgung gesichert. Kundinnen und Kunden sehen an der Theke kaum Veränderungen. Mittelfristig könnte sich die Zahl der Standorte etwas verschieben. Gewinnstarke Filialen in Netto- und Rewe-Märkten haben tendenziell bessere Chancen, während einzelne Standorte ohne ausreichende Frequenz auf den Prüfstand kommen.

Die Erfahrung zeigt: Gelingt der Kostenschnitt binnen weniger Monate, stabilisieren sich Preise und Angebot. Misslingt er, drohen Verkäufe von Filialen an regionale Wettbewerber – der Backbetrieb vor Ort kann dann trotzdem weiterlaufen, nur unter anderem Namen.

Praktische infos für vereine, kitas und firmenbestellungen

  • Großbestellungen frühzeitig anmelden. Rückfragen zur Verfügbarkeit direkt an die Filiale richten.
  • Bei Catering bitte schriftliche Bestätigung einholen, inklusive Lieferfenster und Zahlungsmodalitäten.
  • Alternative Abholung planen, falls ein Standort kurzfristig anpasst. Nachbarfilialen nennen meist Ersatzadressen.

Wie ihr die lage für euch einschätzt

Wer regelmäßig in Wolfsburg, Gifhorn, Braunschweig oder Hannover einkauft, kann die nächsten Wochen aufmerksam schauen: Bleiben eure Wunschprodukte verfügbar? Gibt es Hinweise auf geänderte Öffnungszeiten? Ein kurzer Blick auf das Aushangbrett an der Filiale spart doppelte Wege.

Preislich lohnt der Vergleich: Familien fahren mit Mischkörben gut – Standardbrötchen plus ein höherwertiges Brot für die Woche. Unternehmen mit regelmäßigem Frühstücksbedarf können Lieferintervalle testen, um Reste zu vermeiden. So spart ihr Geld, und die Filiale plant verlässlicher.

1 thought on “Backshop-schock bei Rewe, Edeka und Netto: 40 filialen betroffen – was heißt das jetzt für euch?”

  1. Donc les comptoirs restent ouverts, mais qu’est-ce que ça change aujourdhui pour nous à Wolfsburg et Hannover? Les bons cadeaux sont-ils vraiment toujours valables, sans date limite cachée?

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