Aldi kürzt ihr weihnachtsfest : von 80 auf 10 franken – was heißt das für dich und dein team?

Aldi kürzt ihr weihnachtsfest : von 80 auf 10 franken – was heißt das für dich und dein team?

In den Filialen rumort es. Zwischen Rabattaktionen und Jahresende steht plötzlich ein anderes Thema im Vordergrund: Wertschätzung.

Bei Aldi Schweiz gibt es dieses Jahr keine klassische Weihnachtsfeier. Stattdessen sollen Teams Waren im Wert von 10 Franken nutzen. Zuvor lag das Budget nach Angaben aus der Belegschaft bei rund 80 Franken pro Kopf. Der Discounter verweist auf seine große 20-Jahr-Feier im September und bestreitet einen Zusammenhang mit der jüngsten, heftig diskutierten Brotpreis-Aktion.

Weihnachtsbudget schrumpft spürbar

Die Entscheidung trifft Mitarbeitende direkt im Alltag. Aus dem gewohnten Teamanlass wird ein minimaler Rahmen mit Lebensmitteln aus dem Sortiment. Das soll Gemeinschaft ermöglichen, kostet die Filialen aber kaum Geld.

Von rund 80 Franken pro Person auf 10 Franken für Waren: Das Teamfest wird zur improvisierten Pause zwischen Regalen.

Viele Beschäftigte empfinden das als falsches Signal. Je näher das Jahresende rückt, desto mehr zählt Nähe im Team, Anerkennung und ein Moment der Entlastung. Gerade im Handel sitzen die Feiertage auf einem Berg aus Mehrarbeit. Ein Anlass, der sonst Energie gibt, fällt nun klein aus.

Der offizielle Grund: Jubiläum statt Weihnachtsfeier

Gegenüber Schweizer Medien verweist Aldi auf das 20-jährige Firmenjubiläum, das im September groß gefeiert worden sei. Deshalb sollen die diesjährigen Aktivitäten kleiner, teamintern und dezentral stattfinden. So lautet die Linie der Unternehmenskommunikation.

Der Konzern spricht von Schwerpunktverlagerung: große Party im September, kleine Teamrunden im Dezember.

In Filialen sorgt das für Debatten. Für viele klingt es nach Sparsignal in einer Phase, in der Loyalität zählt. Für andere bietet der dezentrale Rahmen immerhin Gestaltungsfreiheit vor Ort. Zwischen beiden Sichtweisen steht eine Frage: Wie viel kostet Wertschätzung – und was bringt sie?

Der Kontext: 99-Rappen-Brot drückt den Markt

Die Entscheidung kommt wenige Tage nach einer medienwirksamen Preissenkung. Aldi senkte den Preis für ein halbes Weißbrot (500 Gramm) auf 99 Rappen. Das erzeugte Druck in der Branche und gewann Aufmerksamkeit an der Kasse. Beobachter sprechen von möglichen Unterkostenpreisen, um Frequenz zu holen.

Preisfeuer an der Brottheke, Sparflamme beim Teamfest: Der Kontrast nährt Spekulationen in den Filialen.

Aldi weist einen direkten Zusammenhang zwischen Aktion und Weihnachtskürzung zurück. In den Teams bleibt die Wahrnehmung zweigeteilt: Auf der Kundenseite investiert der Discounter in aggressive Preise, intern stehen Ausgaben unter Prüfstand. Dieses Nebeneinander prägt die Stimmung – mehr noch, wenn die Festtage näher rücken.

Was sich konkret ändert

Aspekt Bisher 2025
Budget pro Kopf ca. 80 franken Waren im Wert von 10 franken
Format Teamfeier außerhalb oder mit kleinem Event Kleiner Snack in der Filiale, z. B. Raclette
Signalwirkung Anerkennung und Dank Sparthema rückt in den Vordergrund
Begründung keine spezifische 20-jähriges Jubiläum bereits gefeiert

So wirkt die Kürzung auf Alltag und Teamdynamik

Ein kleiner Rahmen muss nicht automatisch scheitern. Zwischenlager, Personalraum, kurze Schichtpause – dort entsteht Nähe, wenn Teamleitungen klug planen. Gleichzeitig fehlt das Besondere, das aus einem Arbeitstag ein Ereignis macht. Wer das Budget auf Waren beschränkt, nimmt Teams die Option, gemeinsam außerhalb des Betriebs zu feiern. Das verändert Ton und Erwartung.

  • Motivation: Ein symbolischer Akt wie ein Abendessen schafft Bindung, die Kennzahlen allein nicht liefern.
  • Fairnessgefühl: Wer das Jahr über Ziele erreicht, erwartet am Jahresende Anerkennung, nicht nur Funktionalität.
  • Bindung: Personal im Handel ist knapp. Kleine Investitionen zahlen auf Verbleib und Weiterempfehlung ein.

Die Sicht der Kostenrechner – und was sie oft übersehen

Im Handel liegen Margen traditionell niedrig. Jede Filiale optimiert Personalkosten, Warenabschriften und Energieausgaben. Ein Posten wie Weihnachtsfeiern wirkt aus Sicht der Buchhaltung verzichtbar. Kurzfristig sinken Kosten. Langfristig drohen Nebenwirkungen: Höhere Fluktuation, mehr Krankentage in Spitzenzeiten, aufwendigeres Recruiting. Diese Effekte erscheinen selten in der gleichen Spalte wie das gestrichene Feierbudget – sie existieren trotzdem.

Was heute 70 franken spart, kann morgen Hunderte kosten, wenn Erfahrung und Teamgeist lücken reißen.

Der Zeitpunkt verschärft die Wirkung. Wer unmittelbar nach einer aggressiven Preisaktion intern kürzt, sendet ein widersprüchliches Signal. Auch wenn kein kausaler Zusammenhang besteht, erzeugt die Reihenfolge Erklärungsbedarf im Unternehmen.

Was Teams jetzt tun können

Vieles lässt sich auch mit 10 franken sinnvoll gestalten. Entscheidend sind Planung, Ton und Teilhabe.

  • Transparenz: Früh kommunizieren, warum und wie gefeiert wird. Klarheit dämpft Gerüchte.
  • Mitbringen-Prinzip: Jede Person steuert eine Kleinigkeit bei. So wächst aus 10 franken ein Buffet.
  • Kurzformat mit Wert: 30 Minuten ohne Störung, persönliche Wertschätzung, kleine Anerkennung aus der Teamkasse.
  • Rituale: Jahresrückblick mit Highlights jeder Schicht, interne Awards mit Humor und Respekt.
  • Wunschliste 2026: Konkrete Ideen sammeln, um frühzeitig ein angemessenes Budget anzumelden.

Was das Management jetzt gewinnen kann

Ein kurzer Besuch von Vorgesetzten, ein klarer Dank, ein verbindlicher Ausblick auf 2026 – das kostet wenig, wirkt aber stark. Wer Kontinuität verspricht und einhält, baut Vertrauen auf. Wer bereit ist, kleine Extras freizugeben (z. B. zusätzliche Pause, Schichttausch für einen kurzen Ausklang), sendet Respekt.

Warum diese Debatte größer ist als ein Fest

Der Handel steht zwischen Kostendruck und Personalmangel. Zwischen Rabattversprechen an Kundinnen und Kunden und Bindung der eigenen Leute. Die Entscheidung von Aldi Schweiz zeigt, wie eng beide Seiten zusammenhängen. Ein Euro am Regal ist sichtbar. Ein Moment der Anerkennung im Team ist spürbar. Beides beeinflusst den Geschäftserfolg.

Preise holen Menschen in den Laden. Haltung hält Menschen im Unternehmen.

Wer in Zukunft plant, kann beide Ziele verbinden: günstige Kernartikel, klare Kommunikation, verlässliche Rituale für Mitarbeitende. Dazu gehört ein Budget, das nicht jedes Jahr wachsen muss, aber als sicher gilt. Ein fixer Sockelbetrag pro Kopf plus Gestaltungsspielraum vor Ort macht Planung einfach und Streit seltener.

Zusatzinfos für Betroffene

Teams können die Wirkung der 10 franken steigern, indem sie gezielt Produkte wählen, die viele satt machen und wenig Aufwand erzeugen. Beispiel: Brotauswahl, Aufstriche, alkoholfreie Heißgetränke. Wer Allergien und Ernährungsformen abfragt, verhindert Frust. Ein kurzer Feedbackbogen nach dem Anlass hilft, 2026 überzeugend zu argumentieren.

Führungskräfte profitieren von klaren Leitlinien: Wie viel Zeit ist erlaubt? Welche Produkte eignen sich? Wer übernimmt die Abrechnung? Eine einfache Checkliste nimmt Unsicherheit. Und sie schützt davor, dass improvisierte Lösungen am Ende mehr Zeit kosten als eine kleine, gut vorbereitete Feier.

2 thoughts on “Aldi kürzt ihr weihnachtsfest : von 80 auf 10 franken – was heißt das für dich und dein team?”

  1. catherineaventurier

    Alors on fait un raclette-party à 10 fr. entre deux palettes ? J’amène le pain à 0.99, vous gérez le reste 🙂

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