Nutella mit Note 6: nur 2 Cremes gut – was du zu 21 Produkten und 56 % Zucker wissen musst

Nutella mit Note 6: nur 2 Cremes gut – was du zu 21 Produkten und 56 % Zucker wissen musst

Schokoaufstrich gehört für viele zum Morgen wie Kaffee. Eine aktuelle Prüfung rüttelt Gewohnheiten auf und wirft unbequeme Fragen auf.

Ein unabhängiges Verbrauchermagazin hat 21 Nuss-Nougat-Cremes geprüft. Im Fokus standen Zucker, Nussgehalt, Mineralölrückstände und soziale Standards. Die Ergebnisse sorgen für Gesprächsstoff am Frühstückstisch.

So lief der Test und worauf geschaut wurde

Geprüft wurden 21 Produkte aus Supermarkt, Drogerie und Markenregal. Analysiert wurden Gehalte an Mineralölbestandteilen wie MOSH, mögliche MOAH-Spuren, Zuckeranteil, Nussgehalt, Aroma-Einsatz und Transparenz in der Lieferkette. Verpackungsangaben und Portionsgrößen flossen ebenfalls ein.

21 Produkte im Labor, klare Kriterien im Check: Zucker, Mineralöl, Nüsse, Aromen, soziale Standards.

Besonders kritisch: sehr süße Rezepturen, künstliche Aromen und geringe Haselnussanteile. Das Labor nahm Stichproben aus mehreren Chargen und bewertete Abweichungen deutlich.

Die Gewinner: zwei eigenmarken schlagen die platzhirsche

Zwei Cremes schnitten insgesamt „gut“ ab. Beide sind günstig, setzen auf zurückhaltende Süße und zeigten im Labor kaum problematische Mineralölreste.

  • Ja! Nuss-Nougat Creme (Rewe, 400 g): „gut“, 1,69 Euro
  • Bio Schokocreme Nuss-Nougat (dm, 400 g): „gut“, 2,95 Euro

Beide Produkte punkteten außerdem mit natürlicherer Aromatik. Der geringere Zuckergehalt und ein sinnvoller Nussanteil gaben den Ausschlag. Preislich liegen sie unter oder auf Niveau bekannter Marken – bei im Test besseren Messwerten.

Weniger Zucker, zurückhaltende Aromen, günstiger Preis: hier stimmen Laborwerte und Alltagstauglichkeit.

Die Verlierer: warum Nutella und Milka scheitern

Bitter für Markenfans: Nutella und Milka Haselnusscreme fielen mit „ungenügend“ durch. Die Gründe sind messbar und konkret.

  • Sehr hoher Zuckergehalt: über 56 Prozent. Das erhöht Kaloriendichte und Zuckerschub – gerade für Kinder ein Problem.
  • Mineralölrückstände (MOSH): Stoffe, die sich im Körper anreichern können und in Lebensmitteltests regelmäßig abgewertet werden.
  • Künstliche Aromen: Vanillin und Co. verdrängen echte Nuss- und Kakaoaromen und gelten im Qualitätsurteil als Makel.
  • Geringer Nussanteil: Milka kam im Test auf nur 5 Prozent Haselnuss – der niedrigste Wert im Feld.
  • Schönrechnen durch Mini-Portionen: unrealistisch kleine Portionsangaben lassen Nährwerttabellen harmloser wirken.

56 % Zucker, 5 % Nüsse: Diese Zahlen erklären, warum bekannte Namen im Bewertungsraster abstürzen.

Was hinter MOSH und MOAH steckt

MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) sind gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe. Sie können aus Schmierölen, Verpackungen oder Rohstoffen stammen. MOSH lagern sich im Körper an. MOAH (aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe) sind noch kritischer, weil einige Verbindungen als potenziell krebserregend gelten. Ziel moderner Rezepturen ist es, Einträge aus beiden Gruppen so niedrig wie möglich zu halten.

Woran du bessere Alternativen erkennst

  • Zuckeranteil im Blick: unter 40 Prozent ist ein guter Anhaltspunkt für moderat gesüßte Cremes.
  • Nussgehalt prüfen: zweistellige Werte sind Standard; ab 20 Prozent wird es nussig, jenseits 30 Prozent sehr intensiv.
  • Zutatenliste kurz halten: Nüsse, Zucker, Pflanzenfett, Kakao, Vanille – keine künstliche Aromatisierung.
  • Hinweise auf Mineralöl minimieren: seriöse Hersteller kommunizieren Maßnahmen gegen Einträge in Produktion und Verpackung.
  • Siegel und Herkunft: Palmöl aus zertifizierten Quellen, klare Angaben zur Lieferkette, nachvollziehbare Standards.

Portionsgröße realistisch einschätzen

Ein gestrichener Esslöffel bringt selten die Wahrheit. Praxisnäher sind zwei Esslöffel, also rund 30 Gramm. Bei 56 Prozent Zucker stecken darin etwa 16,8 Gramm Zucker.

30 g Aufstrich entsprechen rund 160 kcal und fast sechs Würfeln Zucker. Das summiert sich schnell – gerade bei Kindern.

Ein Wochenplan hilft: an fünf Tagen sparsam streichen, an zwei Tagen pausieren oder auf Nussmus ohne Zucker umschwenken. So sinkt die Gesamtdosis spürbar, ohne die Routine zu sprengen.

Preis, Inhalt, Verhältnis: der schnelle Vergleich

Die getesteten Preise zeigen: Marke ist nicht automatisch wertiger. Ein Blick auf Kosten pro 100 Gramm schafft Klarheit.

Produkt Packung Preis Preis/100 g
Ja! Nuss-Nougat Creme (Rewe) 400 g 1,69 € 0,42 €
Bio Schokocreme Nuss-Nougat (dm) 400 g 2,95 € 0,74 €
Nutella 450 g 3,79 € 0,84 €
Milka Haselnusscreme 350 g 3,49 € 1,00 €

Beim Preis pro 100 Gramm liegen die Eigenmarken vorn. Entscheidend sind aber die Messwerte: weniger Zucker, mehr Nuss, saubere Laborbilanz.

Palmöl, Siegel und Nährwertampel: was noch eine Rolle spielt

Viele Cremes enthalten Palmöl. Nachhaltigkeitszertifikate (zum Beispiel RSPO, Rainforest Alliance) zeigen Bemühungen gegen Entwaldung. Sie ersetzen keine Laborprüfung, geben aber Hinweise auf bessere Beschaffungswege. Wer Palmöl meiden will, findet Alternativen mit Sonnenblumen- oder Rapsöl – die Streichfähigkeit ändert sich dann leicht.

Der Nutri-Score fällt bei klassischen Schoko-Aufstrichen häufig ungünstig aus, weil Zucker und Fett dominieren. Ein Blick auf Ballaststoffe hilft beim Einordnen: Produkte mit höherem Nussanteil liefern mehr ungesättigte Fette und sättigen länger.

Selber rühren: nussig, schnell, kontrollierbar

  • 150 g geröstete Haselnüsse fein mahlen.
  • 2 EL Kakaopulver, 1–2 EL Honig oder Dattelsirup, 1–2 EL neutrales Öl, Prise Salz zugeben.
  • Glatt mixen, bei Bedarf mit Milch oder Haferdrink cremiger machen.

Die Eigenkreation kommt je nach Süße auf deutlich weniger Zucker als 56 Prozent. Im Schraubglas hält sie gekühlt etwa eine Woche. Wer mehr Aroma mag, gibt echte Vanille dazu.

Praktische Einkaufstipps für dich

  • Kurz-Check im Regal: Zucker unter 40 %, Nüsse zweistellig, keine künstlichen Aromen.
  • Portion planen: maximal 15 g pro Scheibe festlegen und mit Messer abmessen.
  • Kinderregeln: süße Aufstriche nicht täglich, Wasser statt Saft dazu, Obst als Begleiter.
  • Abwechslung: Nussmus pur, dunkle Nusscremes, Hummus-Kakao-Varianten für herberen Geschmack.

Noch ein Blick auf die Gesundheit

Wer schnell Energie braucht, greift leicht zum süßen Brot. Besser: Vollkornbrot, Nussmus und ein Stück Banane liefern längere Sättigung. Bei Unverträglichkeiten bieten Mandel- oder Erdnussmus Alternativen; Allergiker wählen kakaohaltige Aufstriche ohne Haselnussbasis. Für Diabetiker gilt: Etiketten lesen, Zucker pro Portion strikt kalkulieren und besser zu Varianten mit höherem Nussanteil greifen.

Weniger Zucker, mehr Nuss, klare Deklaration: Mit drei einfachen Regeln wird der Frühstückstisch spürbar besser.

1 thought on “Nutella mit Note 6: nur 2 Cremes gut – was du zu 21 Produkten und 56 % Zucker wissen musst”

  1. Alain_rêveur

    56 % Zucker und dann Mini-Portionen als Schönrechnerei – ernsthaft? Welche Chargen wurden bei Nutella/Milka genau getestet, und gibts einen Link zum Laborprotokoll oder zu Rohdaten?

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